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Diversifizierung

Apple reduziert Abhängigkeit von Foxconn

Wie das Wall Street Journal berichtet, vertraute Apple seine iPhone- und iPad-Produktion bisher jahrelang einem einzigen Hersteller an: Foxconn. Dieser Zustand soll sich nun ändern. Pegatron, wie Foxconn ein taiwanesisches Unternehmen, soll von Apple den Auftrag erhalten haben, eine günstigere Einstiegs-Variante des iPhone zu produzieren. Die Gründe dafür liegen einerseits in einer stärkeren Aufteilung des Ausfalls-Risikos, andererseits an niedrigeren Gewinnmargen.

Pegatron gilt mit seinen 100.000 Angestellten als kleiner Konkurrent zu Foxconn. Der Apple-Auftrag könnte allerdings dabei helfen, den Personalstand kräftig aufzustocken - vor allem in den Produktionsstätten des Unternehmens in China. Pegatron hatte bereits zuvor Apple-Aufträge erhalten. Im vergangenen Jahr wurde ein Teil der iPad-Mini-Produktion übernommen. Den Großteil erledigte allerdings Foxconn.

Foxconn, der weltweit größte Hersteller von Elektrogeräten, war in den vergangenen Jahren immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen unter Kritik geraten. Aufgrund großen öffentlichen Drucks werden Arbeiter nun besser behandelt und bezahlt. Die Produktionskosten erhöhen sich dadurch, was Mitbewerbern die Chance zum Aufholen gibt.

Die Abwendung Apples von Foxconn könnte noch einen weiteren Grund haben. Enge Bande zwischen Apple-Mitbegründer Steve Jobs und Foxconn-Gründer Terry Gou führten dazu, dass Fehler im Produktionsablauf leichter verziehen wurden. Unter der Führung von Tim Cook ist die Partnerschaft weit weniger von "zwei Führungskräften mit einem Helden-Komplex", als von einer eher technokratischen Herangehensweise und dem Bedürfnis nach mehr Unabhängigkeit beherrscht, zitiert das Wall Street Journal eine Insiderquelle.

Als Apple-Zulieferer wird Pegatron wie Foxconn stärker in das Licht der Öffentlichkeit rücken. Bereits jetzt werden Rufe nach einer Überprüfung der Arbeitsbedingungen innerhalb des Konzerns laut. 2011 wurden bei einer Explosion dutzende Arbeiter verletzt. Der Vorfall belastet das Image des Unternehmens bis heute.

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