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Digitalisierung

Ausbau des Online-Bankings kostet bei ING 1.700 Stellen

Das boomende Online-Banking kostet in der Finanzbranche immer mehr Jobs. Der niederländische Marktführer ING baut seine Bankgeschäfte im Internet aus und streicht deshalb 1.700 Stellen. Vor allem in den Zentralen des Privatkundengeschäfts sowie bei Call-Centern und in der Verwaltung sollen in den nächsten drei Jahren Jobs wegfallen.

Zusätzlich reduziert das Kreditinstitut die Zahl der externen Mitarbeiter um 1.075, wie die größte niederländische Bank am Dienstag mitteilte. In Deutschland ist der Konzern mit der ING DiBa aktiv. Vor knapp zwei Wochen hatte bereits die zweitgrößte niederländische Bank ABN Amro den Abbau von 1000 Stellen angekündigt.

Rückstellungen für Personalabbau

Kreditinstitute schließen immer mehr Filialen, weil die Kunden ausbleiben und ins Internet abwandern. Um die Angebote im Internet, per Smartphone-App oder über Call-Center und in den Filialen zu vereinheitlichen, investiert ING rund 200 Mio. Euro in die IT-Systeme. Zur Finanzierung des Personalabbaus plant der Konzern im vierten Quartal Rückstellungen in Höhe von 320 Mio. Euro ein. Von 2018 an rechnet ING durch die Investitionen und die gekürzten Stellen mit rund 270 Mio. Euro Einsparungen im Jahr. Anleger freuten sich: ING-Aktien legten zwei Prozent zu.

Sowohl der ING-Konzern als auch ABN Amro mussten in der Finanzkrise mit Steuergeldern vor dem Kollaps bewahrt werden. Erst kürzlich leistete der Finanzkonzern ING die letzte Rückzahlungsrate der Staatshilfe. Nach der staatlichen Rettung musste ING radikal umbauen und das integrierte Bank- und Versicherungsgeschäft entflechten. Zudem wurden große Teile des Auslandsgeschäfts verkauft und bereits Tausende Stellen gestrichen.

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