Bill Gates
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Bill Gates investiert in Nuklearenergie

Ein von Bill Gates gegründetes Kernenergieunternehmen hofft, kleine fortschrittliche Kernkraftwerke bauen zu können, um Netze zu unterstützen, die hauptsächlich von erneuerbaren Quellen wie Solar- und Windkraft gespeist werden.

Die Bemühungen sind Teil des Bestrebens des Milliardärs, die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen. Die Kraftwerke sollen Versorgungsunternehmen helfen, die produzierten Emissionen zu senken, ohne die Netzzuverlässigkeit zu beeinträchtigen, wie es heißt. Davon berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. 

Funktionsweise

Die Kraftwerke, die von Gates’ Unternehmen TerraPower LLC in Kooperation mit GE Hitachi Nuclear Energy gebaut werden, sollen den Namen Natrium tragen. Die 345-Megawatt-Anlagen würden mit flüssigem Natrium gekühlt und kosten jeweils etwa eine Milliarde US-Dollar. Sie sind so konzipiert, dass sie Reaktorstrom in Tanks mit geschmolzenem Salz speichern. Die Energie kann dann nach Bedarf genutzt werden.

Derartige Speicherlösungen wurden bereits in Kombination mit Solarstrom eingesetzt, allerdings mit weniger Erfolg. Die Natrium-Reaktoren würden eine konsistentere Temperatur ermöglichen, wie der CEO von GE Hitachi Nuclear Energy Chris Levesque erklärt. 

“Hunderte” Reaktoren weltweit

Die beiden Unternehmen wollen für die Entwicklung noch zusätzliche Mittel von privaten Investoren sowie dem US-Energieministerium beantragen. Ziel ist es, die Anlagen sowie in den USA als auch an internationalen Standorten zu errichten. Bis 2050 sollen weltweit “hunderte” dieser Reaktoren stehen, hofft Levesque.

Kritiker weisen immer wieder auf die Gefahren von Nuklearenergie sowie das Problem des Atommülls hin. Laut Levesque würde durch die Natrium-Reaktoren insgesamt weniger Atommüll anfallen, da Atomstrom nur ergänzend im Netz angewendet wird. 

China-Pläne

Gates hat in der Vergangenheit bereits gefordert, dass die USA in mehr Atomkraft investieren. Es sei generell erfreulich, dass Wind- und Solarenergie günstiger und somit massenfähiger werden. Doch sie seien nur zeitlich begrenzt einsetzbar, und die Speicherung sei noch immer sehr teuer. Atomkraft hingegen, so Gates, sei emissionsfrei, skalierbar und 24 Stunden pro Tag verfügbar.

Der Ex-Microsoft-Chef wollte mit TerraPower ursprünglich einen experimentellen Nuklearreaktor in der Nähe der chinesischen Hauptstadt Peking bauen. Die Pläne wurden aber gestrichen, nachdem die Trump-Regierung Geschäfte hinsichtlich Nukleartechnologie mit China stark eingeschränkt hat.

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