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Boeing stoppt Produktion von zivilen Flugzeugen

Der Flugzeughersteller Boeing war aufgrund der Schwierigkeiten mit dem Unglücksflieger 737 Max bereits seit längerem in der Bredouille. Nun kam noch die Corona-Krise hinzu, weswegen das Unternehmen entschieden hat, die Produktion ziviler Flugzeuge vorerst auszusetzen.

Konkret wurde die Fertigung im Hauptwerk im US-Bundesstaat Washington für unbestimmte Zeit gestoppt. Die Fabrik in Everett und auch die anderen Werke in dem Westküstenstaat bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Ein Großteil dieser Produktion ist bereits seit dem 25. März heruntergefahren. In dem Werk in Everett stellt Boeing die 747, 767, 777 und einen Teil der 787 her. Ebenfalls gestoppt wurde nun auch die Endfertigung des Dreamliners 787 in North Charleston, wie Forbes berichtet. Die 737 Max wird bereits seit längerem nicht mehr gebaut. Die Produktion von Flugzeugteilen in den Bundesstaaten Oregon und Utah sowie in Kanada und Australien läuft laut einem Sprecher vorerst weiter. 

Der stark angeschlagene Konzern hat die US-Regierung um Finanzhilfen gebeten, um die Corona-Krise durchzustehen, die zu einem weltweiten Einbruch des Flugverkehrs geführt hat. Die US-Luftfahrtbranche kann auf Milliardenkredite aus einem gigantischen Rettungspaket hoffen, das vom Kongress beschlossen und von Präsident Donald Trump unterzeichnet wurde. Der Konzern kündigte auch vor einigen Tagen ein Abfindungsprogramm an. Es soll Mitarbeiter ermutigen, das Unternehmen freiwillig zu verlassen.

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Airbus auch in Schwierigkeiten

Auch bei Airbus leidet die Produktion unter Corona. So wurde die Produktion in Deutschland nun komplett gestoppt.  "Mit diesen Maßnahmen reagiert das Unternehmen auf verschiedene Umstände, die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie stehen", teilte das Unternehmen am Montag mit. Auch am US-Standort Mobile (Alabama) wird die Produktion vorübergehend gestoppt.

An den Standorten seien die Lagerbestände hoch. Außerdem verwies der Konzern auf "Empfehlungen der jeweiligen Regierungen sowie Anforderungen, die sich auf verschiedene Phasen des gesamten industriellen Produktionsflusses auswirken".

Fahrplan

In Bremen ruhten Produktions- und Montagearbeiten der Zivilflugsparte seit Montag bis zum 27. April, so der Luftfahrt- und Rüstungskonzern weiter. In Stade habe die Pause bereits am Sonntag begonnen und dauere bis zum 11. April. "In den Wochen danach wird in einigen Produktionsabteilungen jeweils tageweise nicht gearbeitet", hieß es. "Geschäftskritische Tätigkeiten" liefen aber weiter. In Mobile werde die Produktion der Modelle A220 und A320 von dieser Woche an und bis zum 29. April ausgesetzt. Auch dort werden aber einige Arbeiten weitergeführt - "in Übereinstimmung mit geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften (Social Distancing)", wie Airbus betonte.

Zuvor hatte das Unternehmen bereits vorübergehend die Flugzeugproduktion in Frankreich und Spanien ausgesetzt und deshalb auch die Fertigung neuer Tragflächen in den Flügelwerken in Großbritannien und Deutschland gedrosselt. Airbus hatte im Zuge der Coronavirus-Krise seine Prognose für das laufende Jahr gestrichen. Zudem soll die für 2019 geplante Dividende von 1,80 Euro je Aktie nicht gezahlt werden. Mit einer neuen Kreditlinie über 15 Mrd. Euro will sich Airbus weitere Liquidität sichern.

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