EU erwägt Meldeplicht nach Hackerangriffen
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Nach der deutschen Bundesregierung denkt nun auch die EU-Kommission an eine Meldepflicht für Hackerangriffe auf Unternehmen. Die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes kündigte am Montag in der Süddeutschen Zeitung an, die Firmen zu mehr Offenheit verpflichten zu wollen. „Ich bin ein großer Befürworter von Selbstregulierung, aber in diesem Fall fürchte ich, dass wir damit nicht weiterkommen", sagte sie.
Noch in diesem Jahr wolle sie zusammen mit der EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton eine Strategie für europäische Cyber-Sicherheit vorlegen. Ihre Fachleute bereiteten zudem rechtliche Schritte für Internet-Anbieter und Betreiber von Rechenzentren vor.
Vermehrt Cyber-Angriffe
Hintergrund ist die wachsende Zahl sogenannter Cyber-Angriffen auf staatliche Einrichtungen und Firmen. Bei dem versuchten Eindringen in geschützte IT-Netzwerke der Firmen geht es nach Angaben deutscher Sicherheitsbehörden zum einen um den versuchten Diebstahl wichtiger Daten, zum anderen aber auch um Sabotage.
Das deutsche Bundesinnenministerium dringt deshalb vor allem auf eine engere Kooperation mit Betreibern wichtiger Infrastruktureinrichtungen. Vor allem börsennotierte Unternehmen scheuen aber eine Meldepflicht, weil sie Verunsicherung der Investoren fürchten, wenn Hacker-Angriffe auf ihre Firmen bekanntwerden. Erst vor wenigen Tagen hatte der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) dennoch einen entsprechenden Vorstoß auf nationaler Ebene angekündigt. Auch die US-Regierung dringt auf eine sehr viel engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Sicherheitsbehörden.
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