Trump tours Foxconn in Wisconsin
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Foxconn will doch keine TV-Bildschirme in den USA bauen

Der taiwanesische Elektronikriese Foxconn hat eine "Anpassung" seiner Pläne für die im US-Bundesstaat Wisconsin entstehende Riesenfabrik mit 13.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Das internationale Marktumfeld habe sich geändert, teilte Foxconn am Donnerstag zur Begründung mit.

Demnach prüft das Unternehmen, ob es dort weiterhin "traditionelle Produkte wie Fernsehbildschirme" herstellen will. Stärker berücksichtigt werden sollenstattdessen die Bereiche Forschung und Entwicklung, erklärte Foxconn.

US-Präsident Donald Trump, der die Schaffung von Jobs für US-Bürger zu einem seiner Hauptziele erklärt hatte, war Ende Juni persönlich zur Grundsteinlegung der Fabrik gekommen. Mit einer goldenen Schaufel in der Hand erklärte er, die Fabrik sei "eine der größten weltweit".

Vermutlich deutlich weniger Mitarbeiter

Foxconn liefert Geräte und Komponenten für Apple und andere Technologiefirmen. Manager Louis Woo, rechte Hand von Firmenchef Terry Gou, hatte bereits vor kurzem gesagt, Foxconn wolledie Produktion von Fernsehbildschirmen streichen und stattdessen mehr hochqualifiziertes Personal für Forschung und Entwicklung einstellen. "Bei Fernsehern haben wir keinen Platz in den USA. Wir können einfach nicht mithalten", sagte Woo. Er nannte unter anderem auch den Handelsstreit zwischen den USA und China als Grund. Foxconn lässt die meisten seiner Produkte in China zusammenbauen - viele davon werden in die USA exportiert.

Das taiwanesische Unternehmen versicherte am Donnerstag, es stehe weiterhin zur Schaffung von 13.000 Arbeitsplätzen in Wisconsin. Bis wann man dieses Ziel erreichen will, ist jedoch unklar. Bis Ende 2020 wollte man ursprünglich 5200 Mitarbeiter beschäftigen, zuletzt war eher von knapp 1000 Mitarbeitern die Rede. Es ist aber auch unklar, ob dieses Ziel erreicht werden kann. Im November hatte das "Wall Street Journal" berichtet, Foxconn suche noch händeringend nach qualifizierten Fachkräften. Der Bundesstaat Wisconsin mit dem republikanischen Gouverneur Scott Walker hat dem Unternehmen Steuererleichterungen in Höhe von 4 Mrd. Dollar (3,5 Mrd. Euro) gewährt.

Ein US-Regierungsvertreter erklärte am Donnerstag gegenüber CNN, Präsident Trump habe "eine der besten Zeiten" für Unternehmen in den USA geschaffen. Die Regierung wäre "enttäuscht", sollte Foxconn die ursprünglich geplante Investition von zehn Milliarden Dollar reduzieren.

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