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Google lässt sich von anderen Suchanbietern bezahlen

Ab 2020 wird Google jenen Nutzern, die ein neues Android-Smartphone einrichten, eine Auswahl an Suchmaschinen liefern, die standardmäßig verwendet werden können - etwa im Suchen-Feld auf dem Homescreen. Google wird dabei selbst nur als eine der Optionen aufscheinen. Der kalifornische Online-Gigant entspricht damit einem Urteil der EU-Kommission im Juli 2018, bei dem Google für die "illegale Verknüpfung" von Android mit seinen eigenen Apps bestraft wurde. Nun hat Google allerdings einen Weg gefunden, um dabei auch noch Geld zu verdienen.

Drei freie Plätze

Wie The Verge berichtet, will Google Android-Nutzern neben der eigenen künftig auch drei andere Suchmaschinen anbieten. Um welche vier anderen es sich dabei handelt, das soll im Rahmen einer Auktion ermittelt werden, die für jedes EU-Mitgliedsland separat durchgeführt wird. Bei der Auktion sollen Suchmaschinenanbieter einen Geldwert bieten, den sie bereit sind, pro gewonnenem Android-Nutzer an Google zu überweisen. Das Angebot wird geheim gehalten, nur Google bekommt den Wert zu sehen. Die drei Höchstbietenden erhalten je einen der drei freien Plätze bei der Suchmaschinen-Auswahl.

Marktbeherrschende Stellung

Bei Suchmaschinenanbietern kommt diese Ankündigung nicht gut an. Sie kritisieren, dass Google damit weiterhin seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Eric Leandri, CEO der französischen Suchmaschine Qwant, spricht etwa von "totalem Missbrauch". Gabriel Weinberg, CEO von DuckDuckGo, meint: "Nur vier Plätze bedeuten, dass Konsumenten nicht die Auswahl erhalten, die sie verdienen und Google profitiert auf Kosten seiner Konkurrenz." Weinberg appelliert an die europäischen Regulierungsbehörden, das Verfahren zu überprüfen.

Ergebnis Ende Oktober

Google setzt unterdessen Suchmaschinenanbietern eine Bewerbungsfrist für seine Auktion. Bis 13. September können sich Unternehmen dafür registrieren. Welche Suchmaschinen es am Ende in die Top drei je Land geschafft haben, will Google am 31. Oktober bekannt geben. In welcher Reihenfolge die Suchmaschinenanbieter dann auf dem Auswahlbildschirm in Android auftauchen, soll per Zufall ermittelt werden. Ebenso soll der Zufall über freie Plätze entscheiden, wenn weniger als drei Suchmaschinenanbieter an der Google-Auktion teilnehmen.

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