"Handys werden faltbar sein"
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Mit Innovationen kann man zu früh dran sein. Das hat etwa der Konzern Boeing feststellen müssen, der vor sieben Jahren Internet im Flugzeug propagierte, mangels mobiler Kunden allerdings mit seinem Unternehmen Connexion by Boeing in den Konkurs schlitterten. Das hat auch Nokia erleben müssen, sie waren zwar die ersten, die einen berührungssensiblen Bildschirm (Nokia N770) entwickelt hatten, der sich aber nie durchgesetzt hat. Und bei den Tablets war es ebenfalls so, denn Microsoft stellte bereits 2004 die ersten Notebooks mit Windows XP Tablet PCs vor. Sie blieben Ladenhüter. Weil die Zeit noch nicht reif war. Apple schließlich schaffte es, zuerst den Touchscreen und später den Tablet populär zu machen und den Grundstein für neue Geräte zu legen. Mittlerweile hat auch die Konkurrenz vergleichbare Geräte im Portfolio – vor allem Samsung mit dem Handy „Galaxy SII“ und dem Tablet „Galaxy Tab 10.1 P4“ , die eine Alternative zu den Apple-Produkten sind.
Samsung holt auf
„Wir haben in relativ kurzer Zeit auf Apple reagiert und sind ein Premium-Smartphone-Hersteller geworden“, sagt der Handy-Chef von Samsung Österreich, Martin Wallner. „Ich muss immer schmunzeln, wenn Konkurrenten (Sony Ericsson, Anm. ) ankündigen, Nummer 1 werden zu wollen. Wichtiger ist, die Kunden zu verstehen und die entsprechenden Geräte zu produzieren." Mit dem Samsung Galaxy SII und dem Tablet 10.1. P4 haben man die ersten Hit-Modelle gebracht. „Doch das ist erst der Anfang“, so Wallner, der soeben erst von einer Reise aus Korea zurück gekehrt ist und dort in die Forschungslabors seines Konzerns schauen konnte: „Die nächste Revolution kommt wieder aus der Hardware-Seite, sie kommt wieder aus der Technik“, so Wallner.
"Biegbar und faltbar"
„Alles, was man jetzt an mobilen Geräten sieht, sind nur Evolutionen, Verbesserungen, aber keine Revolutionen.“ Bildschirme werden schärfer und/oder größer, Smartphones und Tablets flacher, Akkus stärker und Prozessoren schneller. Wallner: „Die nächste Geräte-Revolution beschert uns Smartphones, die biegbar und faltbar sind.“ Biegbare Displays werden zwar seit geraumer Zeit propagiert und angekündigt, doch bislang waren diese Erfindungen eher holprig, nicht ausgereift und alles andere als massentauglich. 2007 wurde beim Handy-Kongress in Barcelona das Cellular Book, ein von Polymer Vision entwickeltes Handy mit ausklappbarem Display, präsentiert. Mit Schwarz-Weiß-Display. Es blieb ein Misserfolg.
Neue Formfaktoren
„Was ich bei meinem letzten Korea-Besuch gesehen habe, hat mich schwer begeistert“, sagt Wallner. Details dürfe er keine verraten, aber: „Wenn sich Displays fast beliebig biegen und falten lassen, sind ganz neue Formfaktoren möglich. Da wird dann ein Handy, das man um das Handgelenk schlingt, möglich sein.“ 2011 wird es ein solches Smartphone noch nicht geben, „aber 2012 halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass man das in irgendeiner Form mal sehen wird.“ Im Nachsatz: „Diese Displays werden nicht nur für Smartphones oder Tablets verwendet, da wird man ganze Wände tapezieren können.“
Kanadier legen vor
Vor einem Monat hatten kanadische Wissenschaftler rund um Visionär Roel Vertegaal mit dem
Aber bei den neuen Formfaktoren bleibt es nicht, denn ähnlich wie der Touchscreen neue Betriebssysteme bzw. neue User-Interfaces möglich gemacht hat, werden auch die Bieg-Falt-Displays Neues möglich machen. „Da könnten durchaus neue Betriebssysteme entstehen“, so Wallner. „Apple hat das Touchscreen-Handy marktreif gemacht, Samsung wird den Markt der biegsamen Displays initiieren.“
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