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Kein Sauerstoff im Notfall: Warnung vor Boeing 787

John Barnett, ein früherer Qualitätskontrolleur und Ingenieur bei Boeing, berichtete darüber, dass er im Jahr 2016 beim 787 Dreamliner defekte Sauerstoffflaschen entdeckt hatte und man daher in Dreamliner-Maschinen die Gefahr laufe, im Notfall nicht mit Sauerstoff versorgt zu werden. Ohne Sauerstoff kommt es binnen weniger Minuten bereits zu einer Schädigung der Organe. Laut den Untersuchungen des Ingenieurs hätten von 300 untersuchten Sauerstoffflaschen 75 nicht so reagiert wie erwartet – das sind 25 Prozent.

Wie „Business Insider“ berichtet hat Boeing seine Beschwerde jedoch abgewiesen. Barnett hat insgesamt 32 Jahre in North Charleston für Boeing gearbeitet und wurde im März 2017 in Pension geschickt. Jetzt klagt Barnett das Unternehmen, weil die Firma seine Beschwerde nicht beachtet und ihn lieber in Pension geschickt hatte, anstatt die Mängel zu beheben.

Angeblich alle Flaschen kontrolliert

Boeing bestreitet diese Vorwürfe allerdings. Laut einem Boeing-Sprecher seien alle Sauerstoffflaschen mehrfach überprüft worden, bevor diese ausgeliefert worden seien. Falls eine gefunden werde, die defekt sei, werde sie selbstverständlich ausgetauscht, heißt es. Zu der internen Beschwerde von Barnett wollte die Sprecherin jedoch keine Stellung beziehen.

Laut Barnett würden bei Boeing Mitarbeiter in der Produktionsstätte in South Carolina enorm unter Druck gesetzt, um enge Deadlines einzuhalten und Kosten niedrig zu halten. Damit sei die Qualität der Flugzeuge in Gefahr, so Barnett. Seine Beschwerde ist nicht die einzige eines Mitarbeiters.

Die Boeing 787 sorgte bereits im Sommer für Aufregung: Ein Sicherheitsforscher hatte eine Schwachstelle im Onbord-Netzwerk gefunden, mit der Kriminelle zentrale Funktionen des Flugzeugs übernehmen könnten. Boeing hatte damals die Vorwürfe zurückgewiesen.

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