Künstliche Intelligenz soll den Mensch ergänzen und nicht ersetzen
Künstliche Intelligenz soll den Mensch ergänzen und nicht ersetzen
© REUTERS/DENIS BALIBOUSE

Studie

Künstliche Intelligenz lässt Österreichs Wirtschaft wachsen

Das Beratungs-Unternehmen Accenture hat in einer aktuellen Studie untersucht, welche neuen Technologien die österreichische Wirtschaft beflügeln könnten. Demnach hat künstliche Intelligenz das meiste Potenzial.

Für die Studie wurden die Top-100-Unternehmen Österreichs herangezogen. Die meisten davon stammen laut Accenture aus der Old Economy. Bei denen sind zwar die Umsätze gesunken, aber die Profitabilität gestiegen. „Österreichs Konzerne halten an dem fest, was sie haben, sie bewahren und optimieren ihr Geschäft. Die Welt der Digitalisierung ist aber keine Welt des Bewahrens. Sie ist eine Welt des Probierens“, so Michael Zettel, Country Managing Director von Accenture Österreich.

Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz könnte das BIP in Österreich bis 2035 auf drei Prozent ansteigen, so Accenture. Derzeit liegt es bei 1,4 Prozent. Ist KI erfolgreich in die Volkswirtschaft integriert, könnte 2035 das jährliche Wachstum 2,14 Prozent betragen. Die Top 3 in dieser Prognose sind die USA mit 4,6 Prozent, Finnland (4,1 Prozent) und Großbritannien (3,9 Prozent).

Empfehlungen

Um zu diesem Punkt zu kommen, empfiehlt Accenture den heimischen Unternehmen drei Handlungen. Sie sollen eine Innovationsagenda aufsetzen, indem sie eine digitale Roadmap definieren und neue Geschäftsmodelle erkunden.

Sie sollen nicht versuchen Menschen durch Maschinen zu ersetzen, sondern zu ergänzen. Dazu müsse ein kulturelles und funktionales Klima geschaffen werden.

Empfehlung Nummer drei ist die Weiterbildung und das Erlenen von Soft Kills. KI könne die Innovationsgeschwindigkeit in Unternehmen dramatisch erhöhen. Die Weiterbildung würde damit zu einem alltäglichen Bestandteil des Arbeitsprozesses werden.

KI ist keine Konkurrenz

Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz soll die Produktivität in Österreich um 30 Prozent steigen. Das soll aber nicht daran liegen, dass der Mensch durch die Maschine ausgetauscht wird: „Wir können davon ausgehen, dass sich die Art der Arbeit verändert. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Beschäftigungszahl geringer wird“, sagt Zettel. Wichtig sei die Bereitschaft zur Fortbildung: „Lebenslanges Lernen war bislang ein Nice-to-have. Jetzt ist es ein Must­have!“

Im Rahmen der Studie wurden außerdem 5466 Führungskräfte weltweit befragt. Demnach gehen 68 Prozent davon aus, dass künstliche Intelligenz innerhalb der nächsten drei Jahre die eigene Unternehmensorganisation komplett transformieren oder signifikant verändern wird.

In Österreich gaben 33 Prozent der befragten Manager an, erhebliche Investitionen im Bereich KI zu planen. Als wichtigsten Bereich bei KI stufen die heimischen Führungskräfte Robotic Process Automation ein, also die Automatisierung von Geschäftsprozessen. Auf Platz zwei ist Deep Learning, gefolgt von Embedded Solutions. Weltweit sieht das Ranking anders aus. Hier ist Maschinelles Lernen auf Platz 1, gefolgt von Embedded Solutions und maschinelles Sehen.

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