© Charles Platiau, reuters

USA

Microsoft kauft 800 Patente von AOL

Wie Techcrunch berichtet, hat sich der Softare-Riese Microsoft 800 Patente vom US-Internet-Unterehmen AOL gekauft. Als Kaufpreis hat AOL-Chef Tim Armstrong in einem Memo an seine Mitarbeiter 1,056 Mrd. US-Dollar (ca. 808 Mio. Euro) genannt. Um welche Patente es sich dabei genau handelt, ist derzeit noch nicht bekannt. Fix scheint, dass der Deal zwischen Microsoft und AOL seit mehreren Monaten ausgehandelt wurde.

AOL hat sich Lizensierungen für die Patente behalten dürfen, was der Firma erlaubt, Dienste und Technologien, die auf diesen basieren, weiter betreiben zu können. Microsoft dürfte sich mit dem Kauf gegen Firmen wie Google, Apple oder Samsung wappnen wollen, die sich im ständigen rechtlichen Kampf um patentierte Technologien befinden.

AOL behält 300 Petente
Offensichtlich um Befürchtungen bezüglich der Zukunft von AOL abzuschwächen, schreibt Armstrong auch gleich, dass man mehr als 300 Kernpatente aus den Bereichen Suche, Werbung, Content Management, Social Networks, Karten und Streaming behalten würde, um das künftige Wachstum des eigenen Geschäfts abzusichern.

Der Schachzug von Microsoft zeigt, wie wichtig es mittlerweile geworden sein dürfte, Patente im Internet-Bereich zu halten. Erst kürzlich hat Yahoo! das Online-Netzwerk Facebook verklagt, weil dieses zehn Patente verletzt haben soll. Facebook hat daraufhin Yahoo! zurück geklagt, weil das zu Yahoo! gehörige Foto-Portal Flickr von Facebook patentierte Web-Technologien verletzen soll.

Umstrukturierung
Wie Yahoo! ist AOL ein alterndes Internet-Unternehmen, das unter den Erfolgen von Facebook und Google genauso leidet wie unter den sich schnell ändernden Wettbewerbsbedingungen im Netz. Indem sie Kapital aus ihren Patenten zu schlagen versuchen, wollen sie sich Geld für die Restrukturierung ihrer Geschäfte beschaffen.

Wie die New York Times berichtet, hatten die News zum Verkauf der Patente sofort positive Auswirkungen auf die AOL-Aktie, die am Montag vorbörslich um 35,6 Prozent nach oben schoss. Zum Vergleich: In den vergangenen zwölf Monaten verlor das AOL-Papier etwa 8 Prozent an Wert.

 

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