"Österreich kann Digitalisierungs-Gewinner werden"
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Trotz – oder gerade wegen - der Stärke von US-amerikanischen Internetgiganten wie Google, Amazon, Facebook und Apple hat Österreich „die besten Voraussetzungen Digitalisierungs-Gewinner zu werden “, betont Michael Zettel, Country Managing Director von Accenture Österreich, anlässlich der Präsentation der Studie „Leading in the New. Die digitale Transformation von Österreichs Top100“. Österreichs Betriebe könnten zwar niemals die besseren Googles und Apples werden, sagt er: „Aber wir können sie nutzen.“
Denn Österreich ist laut Zettel eine „Nation der Hidden Champions“, die zugleich gute regionale Player hat und stark im Bereich eGovernment ist. „Kein Land hat gemessen auf die Bevölkerung mehr weltweit erfolgreiche Nischenplayer als Österreich. Sie können mit Hilfe von Google & Co ihre Stellung ausbauen“, sagt Zettel in Bezug auf die „Hidden Champions“. Die großen Player auf regionaler Ebene hätten es geschafft, ihre Kunden und Märkte zu verstehen und zu bedienen. Mit einem klugen Einsatz neuer Technologien könnten sie Bestand haben und ihre Stellung ausbauen. „Wir dürfen uns zurecht Public Champions nennen,“ sagt Zettel außerdem in Bezug auf eGovernment: „In vielen Verwaltungsangelegenheiten hat Österreich bereits sehr erfolgreich die Digitalisierung eingesetzt. Das klare Bekenntnis und die Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung zeigen eindeutig in die richtige Richtung.“
Die stärksten Betriebe und Branchen
Österreichs Top100-Betriebe verzeichnen im Untersuchungszeitraum ein gesundes Wachstum – als Ausnahme führt die Studie jedoch den Energiesektor an, der weiterhin schwächelt. Gewinner ist hingegen klar die Industrie, sowie Telekom- und Hightech-Unternehmen. Das ist laut Zettel, „besonders erfreulich, weil unsere Hidden Champions zu einem großen Teil aus der Industrie kommen.“
Zu den Growth Champions – also jenen Unternehmen, die ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum generiert haben – zählen der Studie zufolge AMS, AT&S und Novomatic im Bereich Kommunikation, Elektronik und High Tech, Asfinag im Bauwesen, Red Bull im Konsumgüter-Sektor, EVN in der Energiebranche, KTM in der Industrie, VAMED in der Pharmabranche, Mayr-Melnhof Karton und Erber Group für Ressources und Chemie und Do&Co im Handel und Dienstleistungsbereich.
Bereit für die digitale Transformation
Über 80 Prozent der Unternehmen sind sich einig, dass technologischer Fortschritt und Veränderungen in ihrem Geschäftsfeld nicht mehr linear auftreten, sondern heutzutage extrem schnell, mit exponentiellem Verlauf voranschreiten, heißt es in der Studie. Das Bewusstsein für entsprechenden Handlungsbedarf sei vorhanden – nun fehle es aber an einer passenden Herangehensweise. Hier betont Zettel, dass die Digitalisierung in mehreren Schritten erfolgt: „Zuerst müssen die neuen Technologien für das Kerngeschäft klug eingesetzt werden. So kann man das Geschäft optimieren und Spielraum für Innovationen schaffen“, sagt er: „Parallel dazu werden die neuen, künftigen Geschäftsfelder entwickelt.“
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