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OnlyFans-CEO zu Porno-Bann: "Wir hatten keine Wahl"

Die Plattform OnlyFans wurde jahrelang von zahlreichen Porno-Darsteller*innen genutzt, um eigene Inhalte direkt an ein bezahlwilliges Publikum zu liefern. Seit einigen Tagen ist Schluss damit. OnlyFans hat angekündigt, künftig keine sexuell expliziten Beiträge mehr zu erlauben. Wie das Unternehmen betont, geschieht dies nicht aus eigenem Antrieb, sondern durch Druck von außen.

Eine kurze Antwort

Bisher wurden vor allem die Zahlungsdienstleister Visa und Mastercard als die Hauptverantwortlichen für das Porno-Ende bei OnlyFans ausgemacht. In einem Interview mit der Financial Times richtet OnlyFans-CEO Tim Stokely nun das Scheinwerferlicht auf eine andere Stakeholder-Gruppe: "Diese Veränderung unserer Nutzungsbedingungen, wir hatten keine Wahl - die kurze Antwort ist Banken."

Transaktionen blockiert

OnlyFans hat bisher vor allem mit drei Banken zusammengearbeitet: Bank of New York Mellon, Metro Bank und JPMorgan Chase. Laut Stokely haben die Banken massive Probleme damit, dass sie Transaktionen abwickeln, die mit pornografischen Inhalten assoziiert sind.

Die Bank of New York Mellon hätte etwa an einem Punkt jede Transaktion, die mit OnlyFans zu tun hatte, markiert und zurückgewiesen. Die Metro Bank hat ein Konto von OnlyFans 2019 plötzlich gesperrt. JPMorgan Chase unterdessen ist vehement dabei, die Konten von Sexarbeiter*innen zu schließen.

Ähnliche Schicksale

Der Druck der Banken sei durch jenen von Visa und Mastercard verstärkt worden. Letztere führen seit einiger Zeit ein strenges Regiment, wenn es um das Bezahlen für Pornos mit Kreditkarten geht. Sie geben vor, dadurch sexuellen Missbrauch bekämpfen zu wollen. Wie The Verge berichtet, erging es in den vergangenen Jahren auch anderen Plattformen wie OnlyFans. Auch Tumblr, Patreon und eBay seien durch äußeren Druck dazu gezwungen worden, sexuelle Inhalte einzuschränken.

Unklare Zukunft

Sexarbeiter*innen haben das Geschäftsmodell von OnlyFans jedoch begrüßt. Ohne ihre Inhalte wäre die Plattform auch kaum auf ihre heutige Größe angewachsen. Die Zukunft des Unternehmens steht nun in den Sternen, jene der Plattformnutzer*innen möglicherweise ebenso.

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