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Qualcomm-Chef: Apple verlangte eine Milliarde für Liefervertrag

Qualcomm hat nach Angaben des Firmenchefs eine Milliarde Dollar (0,87 Mrd. Euro) bezahlt, um Apple mit Smartphone-Chips beliefern zu können. Um dieses Geld wieder zu erwirtschaften, kämpfe das Unternehmen derzeit so hart dafür, seine Position als wichtigster Lieferant zu behaupten, sagte Qualcomm-Chef Steve Mollenkopf am Freitag bei einer Gerichtsanhörung in San Jose.

Ziel des Streits sei es dagegen nicht, Konkurrenten vom Markt zu verdrängen. Die Zahlung sei 2011 vereinbart worden, um angeblich die Kosten abdecken, die Apple durch den Ersatz der bis dahin eingesetzten Infineon-Chips durch die Qualcomm-Produkte entstünden. Derartige Zahlungen seien in der Branche üblich, die Summe sei dagegen außergewöhnlich, sagte Mollenkopf weiter. Apple habe in der Vereinbarung auch keine Zusage gegeben, wie viele Chips abgenommen würden.

Exklusiv

Das Abkommen von 2011 sieht vor, dass Qualcomm der einzige Lieferant von Modem-Chips ist, mit denen sich Smartphones in mobile Datennetze einwählen. Als Gegenleistung räumte Qualcomm Apple einen Rabatt ein - Details dazu wurden bisher nicht bekannt. Apple kann der Vereinbarung zufolge zwar auch andere Lieferanten wählen, verliert dann aber den Preisnachlass. Apple-Vertreter Tony Blevins sagte vor Gericht, aus diesem Grunde habe das Unternehmen auch davon abgesehen, im iPad Mini 2 einen Intel-Chip zu verbauen.

Denn dann wäre der Preisnachlass für die Qualcomm-Chips hinfällig geworden und die Produktionskosten für das Tablet wären zu hoch gewesen. Wettbewerbsbehörden machen geltend, dass sich Qualcomm mit diesem Abkommen wettbewerbsschädlich verhält, um seine Dominanz am Markt für die Chips zu sichern.

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