Star Wars Battlefront 2 ist eines der Spiele mit Denuvo-Software, die bis jetzt noch nicht geknackt wurden.
Star Wars Battlefront 2 ist eines der Spiele mit Denuvo-Software, die bis jetzt noch nicht geknackt wurden.
© EA

Salzburger Kopierschutz-Anbieter Denuvo wurde gekauft

Salzburger Kopierschutz-Anbieter Denuvo wurde gekauft

Denuvo wurde von Irdeto zu 100 Prozent übernommen. Irdeto ist eine Tochtergesellschaft der südafrikanischen Internet- und Investorengruppe Naspers. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben. Irdeto bietet Sicherheitslösungen für digitale Plattformen an, wie etwa im Bereich Medien, IoT und Transport.

Das in Salzburg ansässige Unternehmen Denuvo ist ebenfalls im Bereich IT-Sicherheit tätig und hat sich auf den Kopierschutz für Computerspiele spezialisiert. Obwohl erst 2014 gegründet, gehörten schnell Branchen-Riesen zu den Kunden, wie Ubisoft, Electronic Arts, Microsoft und Bethesda. Der Dieser Erfolg war kein Zufall: Denuvo entstand aus einem Management Buyout von Sony. Zuvor hatte man für Sony den Kopierschutz SecuROM entwickelt, der ebenfalls von mehreren Spiele-Publishern eingesetzt wurde.

Hass und Drohungen

Denuvos Kopierschutz war so gut, dass er Crackergruppen zum Verzweifeln brachte. Einige kündigten an, bald nicht mehr illegale Kopien von Spielen anbieten zu können, weil sie die Denuvo-Software nicht knacken können. Das sorgte für den Unmut der Spieler: „30 Prozent der E-Mails die wir bekommen sind Beleidigungen auf tiefster Ebene, mit Go-Die-Niveau“, sagt der Denuvo-Geschäftsführer Reinhard Blaukovitsch in einem Interview mit der futurezone im Jahr 2016. Auch Einbruchsdrohungen gab es.

Doch ähnlich wie mit SecuROM gab es auch andere Kritik. Denuvo wurde vorgeworfen, dass die Software für Leistungseinbußen und Ruckler bei manchen Games sorgt. Auch solle sie schädlich für SSDs sein. Denuvo hat diesen Vorwurf als Gerücht zurückgewiesen.

Geknackt

Mittlerweile haben die Cracker Wege gefunden, den Schutz zu umgehen. „Wir wissen, dass irgendwann etwas passiert. Unser Ziel ist es, das Release Window einzuhalten“, so Blaukovitsch. Das Release Window ist jene Zeit nach dem Erscheinen des Spiels, in der die meisten Exemplare verkauft werden. Üblicherweise sind das die ersten vier Wochen. 2016 konnte Denuvo dieses Ziel fast immer erreichen.

2017 war das nicht mehr der Fall. So wurde Tekken 7, nur vier Tage nach dem Erscheinen, gecrackt, obwohl es die neueste Version von Denuvos Schutz-Software hatte. FIFA 18, South Park und Mittelerde: Shadow of War wurden in weniger als 24 Stunden nach dem Spiele-Release geknackt.

Laut Denuvo werde es durch die Übernahme für die Mitarbeiter keine Veränderungen geben. Die Standorte und Arbeitsplätze sollen erhalten, bzw. sogar ausgebaut werden. Durch das Vertriebsnetz von Irdeto will Denuvo neue Kunden gewinnen. Durch den Technologie-Austausch sollen beide Firmen voneinander profitieren.

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