In Paris fahren zwei U-Bahnlinien vollautomatisch. In Zukunft sollen weitere Linien umgestellt werden.
In Paris fahren zwei U-Bahnlinien vollautomatisch. In Zukunft sollen weitere Linien umgestellt werden.
© Siemens

Zuschlag

Siemens baut autonome Züge für Wiener U-Bahn

Die Österreich-Tochter des deutschen Unternehmens hat den Zuschlag für den Großauftrag erhalten. Das hat ein Sprecher der Wiener Linien der APA am Dienstag mitgeteilt. An der Ausschreibung hatte sich auch der kanadische Bombardier-Konzern beteiligt.

Züge fix bestellt

34 Züge sind fix bestellt, wobei es eine Option auf insgesamt 45 Garnituren gibt. Sie werden sowohl automatisch - also ohne Fahrer - auf der künftigen Linie U5 (frühestens ab 2023, Anm.) als auch mit Fahrpersonal unterwegs sein können. Das bedeutet, dass auch ein Einsatz auf allen anderen Linien mit Ausnahme der U6 möglich ist.

Das neue Modell soll sukzessive die alten Silberpfeile ersetzen. Wie dessen Nachfolger, der sogenannte V-Wagen, werden auch die neuen Garnituren durchgängig begehbar, barrierefrei, klimatisiert und videoüberwacht sein, hieß es.

550 Millionen Euro

Das Auftragsvolumen des U-Bahn-Deals umfasst bis zu 550 Mio. Euro. Wie der Sprecher der Wiener Linien im APA-Gespräch betonte, werden davon rund 70 Prozent in die Züge und 30 Prozent in die Instandhaltung fließen. Denn wie bereits bei der Erneuerung der Bus- und Straßenbahnflotte, wurde auch für die neuen U-Bahnzüge ein Instandhaltungsvertrag mit ausgeschrieben. In Paris fährt die autonome Metro von Siemens bereits seit 2012.

Die laufende Wartung soll laut den Verkehrsbetrieben zwar weiterhin mit eigenem Personal erledigt werden, aber im Auftrag und auf Risiko des Herstellers. „Wir erwarten uns dadurch höchste Sorgfalt bei der Konzeption und Verarbeitung der Fahrzeuge, von der unsere Fahrgäste auf lange Zeit profitieren werden“, erklärte Günter Steinbauer, der Geschäftsführer der Wiener Linien, in einer der APA übermittelten Stellungnahme.

Einsatz ab 2020

Der erste neue Zug könnte bereits ab 2020 über die Gleise des Wiener Untergrunds rollen - jedenfalls für Testfahrten mit Fahrer, wie es hieß. Die gesamte Tranche soll bis 2030 geliefert werden. Gebaut werden die Züge im Wiener Werk.

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