Diamant speichert 1,85 TB Daten für Millionen Jahre

Diamant speichert 1,85 TB Daten für Millionen Jahre

© Grown Diamond / Pixabay

Science

Diamant speichert 1,85 TB Daten für Millionen Jahre

"Diamonds Are Forever", hat schon Shirley Bassey 1971 im Titelsong zum gleichnamigen James-Bond-Film mit Sean Connery gesungen. 53 Jahre später zeigen nun chinesische Wissenschaftler, dass nicht nur die Edelsteine selber eine hohe Lebenserwartung haben. 

Diamanten können nämlich auch Daten für mehrere Millionen Jahre speichern. Den Forschern ist es gelungen, riesige Datenmengen in die Struktur von Diamanten einzuschreiben. Damit könnte es möglich sein, Informationen für die Nachwelt zu hinterlassen.

All die Datenträger, auf denen wir heutzutage Informationen hinterlegen, sind vergänglich und kurzlebig. Ihre Lebenserwartung beträgt lediglich eine paar Jahre, höchstens Jahrzehnte. Diamanten als Datenspeicher könnten sogar unsere Spezies überdauern

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Speicherung auf atomarer Basis

Das Verfahren, digitale Informationen in Diamanten einzuschreiben, ist allerdings ziemlich kompliziert und noch weit davon entfernt, in einem größeren Maßstab angewandt zu werden. Das Team um Ya Wang an University of Science and Technology of China in Hefei hat dafür die Struktur der Edelsteine auf atomarer Basis verändert

Mithilfe von Laserimpulsen haben sie Diamantsplitter beschossen, sodass Kohlenstoffatome verdrängt wurden. Dadurch sind im Kristallgitter winzige Leerstellen entstanden. Durch eine präzise Anordnung dieser Hohlräume können wiederum unterschiedliche Helligkeitsstufen erzeugt werden. 

Auf diese Weise lassen sich Muster in den Diamanten einschreiben, mit denen Datenwerte kodiert werden können. Da die Diamantenstruktur dadurch nicht wesentlich an Stabilität verliert, sollen die kodierten Muster mehrere Millionen Jahre überdauern können. 

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Enorme Speicherdichte möglich

Der Diamantenspeicher habe aber nicht nur eine außergewöhnliche Langlebigkeit, sondern auch eine rekordverdächtige Speicherdichte, wie die Wissenschaftler betonen. In einem Kubikzentimeter kann auf diese Weise eine Datenmenge von 1,85 Terabyte hinterlegt werden. 

Die Innovation ist aber in erster Linie nicht dafür gedacht, unseren entfernten Nachkommen irgendwelche Katzenbilder oder Schriftstücke zu hinterlassen. Vielmehr könnte die Speichermethode bei Supercomputen, Künstlicher Intelligenz oder bei Quantencomputer angewandt werden. 

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Vielversprechende Eigenschaften

In diesen Bereichen sind nämlich riesige Datenmengen erforderlich, die verlässlich funktionieren und auf stabilen Speichermedien hinterlegt sind. Ein solcher Diamantenspeicher hätte dafür vielversprechende Eigenschaften

Allerdings ist die Methode derzeit noch zu aufwendig. Auch das Auslesen der Informationen ist noch nicht mit aktuellen Technologien kompatibel. Zudem ist die Herstellung von passenden Diamanten noch viel zu kostspielig.

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