Vorwürfe

Siemens soll im Visier chinesischer Behörden gewesen sein

Siemens ist Insidern zufolge im vergangenen Jahr wegen Bestechungsvorwürfen ins Visier der chinesischen Behörden geraten. Dabei sei es um das Medizintechnikgeschäft gegangen, sagten drei mit der Sache vertraute Personen.

Die Handelsaufsicht SAIC habe Siemens und seinen Händlern vorgeworfen, Krankenhäusern Geräte geschenkt und im Gegenzug dafür Exklusiv-Verträge für teure Verbrauchsmaterialien zum Betrieb der Maschinen abgeschlossen zu haben. Es war unklar, ob Siemens die Vorwürfe bestritten hatte und ob es zu weiteren Schritten der Behörden gegen das Unternehmen kam. Ein Konzern-Sprecher in Deutschland erklärte, er wisse nichts von der Untersuchung und wolle sich nicht weiter dazu äußern. Die SAIC lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Ermittlungen gegen Siemens folgten den Insidern zufolge auf den Bestechungsfall des britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline, der im September in China zu einer Rekordstrafe von umgerechnet 380 Millionen Euro verurteilt worden war. GSK soll Gelder bis zu dieser Summe in Reisebüros geleitet haben, um damit Ärzte und Behördenvertreter zu schmieren.

Die Siemens-Untersuchung betraf den Insidern zufolge rund 1.000 Krankenhäuser und könnte ein Indiz dafür sein, dass China seinen Kampf gegen Korruption auch auf andere Medizintechnik-Firmen ausweitet. In der Branche sind in China etwa die US-Konzerne General Electric und Johnson & Johnson sowie der niederländische Rivale Philips tätig.

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