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Mobilfunk

T-Mobile: "UMTS-Netz ist 2013 am Limit"

Das wichtigste Argument für LTE ist, dass wir mit unserem UMTS-Netz in den Ballungsregionen an das Limit stoßen. Wir brauchen mehr Kapazität", erklärt Rüdiger Köster, Geschäftsführer IT und Technik bei T-Mobile Österreich gegenüber der futurezone. Eine rasche Verfügbarkeit des neuen Standards LTE sei laut Köster daher unumgänglich, um die Versorgungsqualität aufrecht zu erhalten. Als größtes Problem für einen raschen Netzausbau sieht Köster die verzögerte Auktion der Frequenzen 800, 900 und 1.800. Laut letzten Meldungen könnte sich die Vergabe noch bis in den Herbst 2013 hinziehen (die futurezone hat

).

Frequenzen
Derzeit werden für LTE die 2.600er-Freuenz verwendet, die noch einige Nachteile hat. "Gerade in Wien ist es so, dass man damit nur sehr schwer durch die dicken Steinmauern der Altbauten kommt. Das ist Physik, daran kann man nichts ändern." Gerade mit den 800er-Frequenzen könne sich das rasch bessern.

T-Mobile hat laut Köster mittlerweile auch die Umstellung seiner Sendemasten abgeschlossen, um für den Start gerüstet zu sein. "Gemeinsam mit Huawei haben wir bereits unser gesamtes 2G-Netz modernisiert. Alle unsere Stationen sind für LTE vorbereitet." Pro Jahr werden laut Köster rund 100 Millionen Euro in das Netz von T-Mobile investiert. Da das UMTS-Netz "fertig" sei, fließe nun ein Großteil dieses Betrages in LTE.

LTE als Konkurrenz zum Festnetz
Besonders in ländlichen Gebieten, wo es mit Festnetz-Internet Probleme gibt, könne LTE mit den neuen Frequenzen einspringen. Auch für das Festnetz-Internet werde mit LTE eine ernste Konkurrenz entstehen: "LTE ist die Mobilfunktechnologie, die im Datenbereich das Festnetz überflüssig macht", wie Köster erklärt.

Zwar werde es einige Anwendungsgebiete geben, wo Festnetzinternet nach wie vor relevant bleibt, dazu zählen etwa Video-Streams oder Dowloads, insgesamt werde LTE dem Internet über Kabel aber zunehmend Konkurrenz machen.

Ende des Preiskampfes
Wie T-Mobile-CEO

sieht auch Köster ein Ende des Preiskampfes: "Der Preisdruck in Österreich ist ruinös. Ein Essen bei McDonalds kostet mehr, als ein Monat mobil telefonieren und surfen."

Der Datenverkehr wächst laut Köster bei T-Mobile jährlich um etwa 100 Prozent. Auf Dauer könne es nicht funktionieren, wenn Kunden für weniger Geld immer mehr bekommen: "Der Kunde muss bereit sein, für ein schnelles Netz entsprechend zu bezahlen."

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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