Baidu gilt als das "chinesische Google".

Baidu gilt als das "chinesische Google". 

© Reuters/DAVID GRAY

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Wenn die KI-Blase platzt, gehen 99 Prozent der Firmen bankrott, warnt Baidu

Nicht nur im Silicon Valley, sondern weltweit herrscht beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) nach wie vor eine Goldgräberstimmung. Neben bekannten Überfliegern wie OpenAI und Nvidia werden auch jeden Tag überall auf der Welt neue Start-ups gegründet, die mit irgendeinem KI-Produkt in die Geschichtsbücher eingehen wollen.

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Nun hat sich Robin Li, der Chef vom „chinesischen Google“ Baidu, bei einer Konferenz in den USA kritisch zum aktuellen KI-Hype geäußert. Er glaubt, dass wir uns in einer Situation befinden, die der Dot-Com-Blase Ende der 1990er ähnelt. Damals wurden hohe Erwartungen in neue Internet-Geschäftsmodelle gesetzt, die sich schließlich als überzogen herausstellten und viele Unternehmen in der Folge plötzlich pleitegingen. Li sagte nun, dass nach seiner Erwartung nur 1 Prozent dieser neuen KI-Unternehmen überleben werden, weil die Branche so gnadenlos sei.

Wert von KI-Unternehmen wächst extrem

Indizien für eine solche Blase könnten die immens schnell steigenden Werte der Unternehmen sein. So sei etwa der Unternehmenswert von Nvidia innerhalb von 2 Jahren um das 10-fache angewachsen, berichtet Toms Hardware. Auch die Chiphersteller würden derzeit vieles in Bewegung setzen und ihre Chip-Produkte für KI-Bedürfnisse anpassen.

Für all die neuen Start-ups und Mitspieler sieht Li aber keinen Platz am künftigen Markt. Stattdessen geht der Baidu-Chef davon aus, dass sich der Markt bald selbst von „falschen Produkten und Innovationen“ befreien wird. Produkte, die sich als nicht zweckmäßig erweisen, würden wie die dahinterstehenden Unternehmen wieder verschwinden. „Wahrscheinlich wird dann 1 Prozent der Unternehmen besonders hervorstechen“, sagte Li, während alle anderen eingehen würden. „Ich denke, in diesem Prozess stecken wir gerade“, so Li bei der Konferenz des Harvard Business Review.

Alle müssen sich vorbereiten

Um die Verdrängung menschlicher Arbeitskräfte macht sich der Baidu-Chef hingegen derzeit noch weniger Sorgen. Er schätzt, dass es noch 10 bis 30 Jahre dauern wird, bis KI tatsächlich menschliche Arbeitsplätze ersetzt. „Unternehmen, Organisationen, Regierungen und normale Menschen müssen sich auf diesen Paradigmenwechsel vorbereiten“, warnte Li zudem.

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