T-Mobile vernetzt Autos und startet Breitband-Offensive
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Geschätzte 340.000 Terabyte an Daten werden die Kunden des heimischen Mobilfunkers T-Mobile Austria heuer verbrauchen. Gegenüber dem Vorjahr wird sich der Datenverbrauch damit voraussichtlich mehr als verdoppeln. "Die Datenmengen in unseren Netzwerken steigen exorbitant", sagt Andreas Bierwirth, Chef des Unternehmens, das am Montag in Wien im Rahmen einer Breitband-Offensive neue Angebote vorstellte, darunter die Lösung Car Connect, mit der T-Mobile Fahrzeuge vernetzen will.
"Auto wird zum WLAN-Hotspot"
"Das Auto wird zum fahrenden WLAN-Hotspot", sagt Maria Zesch, Chief Commercial Officer bei dem Netzanbieter. Das Angebot, bei dem auch Batteriestand, Fehlercodes, Tankfüllung und Standort des Autos über eine App abgefragt werden können, sei herstellerunabhängig und richte sich an Besitzer von rund zwei Millionen Autos, die zwischen 2007 und 2015 hergestellt wurden.
Die Hälfte der von T-Mobile befragten Autofahrer habe sich WLAN im Fahrzeug gewünscht, erzählt Zesch. Vielen Autobesitzern sei es auch wichtig ihren Wagen lokalisieren zu können und über den Status des Fahrzeugs Bescheid zu wissen. An den Daten der vernetzten Fahrzeuge habe T-Mobile kein Interesse. "Wir werden die Daten nicht verwenden", versichert Zesch. Vertrieben werden könnte die Connected-Car-Lösung künftig auch über Versicherungen, meint die T-Mobile-Managerin: "Das Interesse ist vorhanden. Wir wollen das in diese Richtung weiterentwickeln."
Prepaid-Router
Mix aus Festnetz und Mobilfunk
Das 2013 gestartete HomeNet, mit dem T-Mobile Internet für Zuhause bereitstellt, wird um das Produkt HomeNet Hybrid ergänzt. Dabei wird das LTE-Datennetz mit einer DSL-Anbindung verbunden. T-Mobile wird in Österreich damit erstmals auch zum Festnetzanbieter. Das Netz wird aber nicht selbst ausgebaut, genutzt wird im Rahmen eines Vorleistungsangebots die Infrastruktur von A1. Während im ländlichen Bereich die Breitbandabdeckung durch LTE und infolge durch 5G gewährleistet werden könne, brauche man in der Stadt das Festnetz als Back-up, sagt Bierwirth. "Unsere Aufgabe ist es, den richtigen Cocktail aus Festnetz und Mobilfunk zu mixen.
HomeNet Hybrid soll ab Jänner 2018 zunächst in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland auf den Markt kommen und nach einigen Wochen auch österreichweit zur Verfügung stehen. HomeNet Flex ist laut T-Mobile ab sofort erhältlich.
"Bauen die Netze nur für YouTube"
Heuer bis zu 170 Millionen Euro für Breitband
In den Breitbandausbau wird T-Mobile heuer bis zu 170 Millionen Euro investieren. Mehr als 1,3 Milliarden Euro habe man bereits in den Ausbau des LTE-Netzes gesteckt, das derzeit 97 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung steht. Dazu wurde auch eine eigene Glasfaser-Infrastruktur zur Versorgung von Mobilfunkknoten aufgebaut. Immerhin das zweitgrößte Glasfasernetz des Landes, wie Bierwirth sagt.
Das Glasfasernetz werde man vorerst selbst nicht weiter ausbauen, sagt der T-Mobile-Austria-Chef. Besonders im ländlichen Bereich sei das Festnetz ineffizient. Neben der Partnerschaft mit A1 sei aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Betreibern möglich. Dass T-Mobile künftig eigene Festnetzprodukte wollte Bierwirth aber nicht ausschließen.
Über LTE und den kommenden Mobilfunkstandard 5G werde jeder Ort in Österreich in den nächsten zwei bis drei Jahren auch ohne Breitbandmilliarde Breitbandabdeckung haben. Auch der Bedarf nach Breitband im Auto werde in den kommenden Jahren steigen, sagte der T-Mobile-Chef: "Wer nicht fährt, wird fernsehen."
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