Tesla-Chef Elon Musk
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Warum Tesla auf staatliche Milliardenförderung verzichtet

Am Freitag wurde bekannt, dass Tesla für die geplante Batteriefertigung in Grünheide bei Berlin auf eine mögliche staatliche Förderung in Milliardenhöhe verzichtet. Demnach verfolge man eine Teilnahme an dem zweiten europäischen Großvorhaben zur Batteriezellfertigung (EuBatIn) nicht weiter. Deswegen wurde auch der Antrag auf staatliche Förderung für ein IPCEI (transnationales Vorhaben von gemeinsamen europäischen Interesse) für die Batteriefabrik in Grünheide zurückgezogen.

Grund dafür, dass sich Tesla aus dem Rennen für die Förderung zurückzieht, dürfte wohl sein, dass man sie gar nicht bekommen würde. Laut EU-Vorgaben müssen alle Standorte, die die Mittel erhalten, laut offiziellen Dokumenten den jeweils „ersten industriellen Einsatz“ der jeweiligen Technologie nachweisen. Das heißt, dass die entsprechenden Akkus nicht bereits in einem anderen Tesla-Werk hergestellt werden dürfen.

Langsames Vorankommen

Nachdem der Bau des Werks nahe Berlin immer wieder von rechtlichen Schwierigkeiten (etwa aufgrund der Wasserversorgung) verzögert wurde, könne dies offenbar nicht mehr garantiert werden. Auch sollen dort vor den Akkus noch Autos gebaut werden. Tesla-Chef Elon Musk hat sich wiederholt frustriert über das langsame Vorankommen des Baus nahe Berlin geäußert. Das Unternehmen könnte die Akkus also stattdessen an einem anderen Standort früher herstellen, wie Ars Technica berichtet. Offiziell bestätigt wurde dieser Grund allerdings nicht. 

Angesprochen auf die Förderungen sagte er am Freitag auf Twitter: "Es war immer Teslas Ansicht, dass alle Subventionen abgeschafft werden sollten, aber dazu müssen auch die massiven Subventionen für Öl & Gas gehören."

Trotz dieser kritischen Einstellung hat Tesla in der Vergangenheit bereits mehrfach staatliche Förderungen oder Hilfen in Anspruch genommen. Alleine in China hat das Unternehmen im vergangenen Jahr umgerechnet 325 Millionen Dollar bekommen. Damit ist Tesla laut Medienberichten der am stärksten geförderte E-Auto-Hersteller in dem Land.

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