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Belästigung

Tesla: Schwere Vorwürfe von Mitarbeiterinnen

Mitarbeiterinnen der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont erheben schwere Vorwürfe gegenüber ihren männlichen Mitarbeitern und Vorgesetzten. In einem Townhall Meeting haben mehrere Angestellte von sexistischen Aussagen der Manager berichtet.

Sie gaben an, sich in vielen Situationen unsicher in der Gegenwart männlicher Mitarbeiter gefühlt zu haben. Außerdem seien viele schon durch Äußerungen der männlichen Mitarbeiter und Vorgesetzten sexuell belästigt worden. In einigen Bereichen der Fabrik komme es besonders häufig zu Belästigungen.

Das berichtet der Guardian. An der Versammlung nahmen demnach 70 bis 100 Personen teil, Tesla-Chef Elon Musk war jedoch nicht vor Ort.

Umstrittenes Event

Das Meeting wurde angesetzt, nachdem ein umstrittenes E-Mail an die weiblichen Angestellten verschickt wurde. Die Mitarbeiterinnen wurden darin zu einem Essen eingeladen, in dessen Rahmen eine Schulung über ätherische Öle und wie sie zu „Gesundheit und Glück“ beitragen hätte stattfinden sollen.

Die Einladung sorgte für Aufregung unter einigen Empfängerinnen. Denn nur eine Woche davor hat die Technikerin AJ Vandermeyden öffentlich Sexismus-Vorwürfe gegen Elon Musk vorgebracht. Die weiblichen Angestellten hatten dadurch das Gefühl nicht ernstgenommen zu werden. Tesla wurde vorgeworfen, sie mit einem Essen und Duftölen abspeisen zu wollen, anstatt gegen Sexismus im Unternehmen vorzugehen.

Kündigung nach Meeting

Das Essen wurde daraufhin abgesagt und stattdessen das Townhall Meeting zum Thema Diversity angesetzt. Das Ganze fand bereits im März statt, wurde aber erst jetzt bekannt. Der Guardian erfuhr davon von Vandermeyden. Auch sie sprach bei dem Townhall Meeting und wurde kurz darauf gekündigt.

Sie klagt Tesla nun wegen Diskriminierung. "Sie wollen jeden zerstören, der seine Stimme erhebt und Bedenken äußert. An mir wurde ein Exempel statuiert", sagt Vandermeyden.

Tesla dementiert

Tesla selbst bestreitet unter anderem gegenüber Engadget, dass die Versammlung eine direkte Folge der Einladung war. Außerdem gab der Konzern an, dass das umstrittene Essen nicht von dem Unternehmen selbst, sondern von einer Gruppe von Mitarbeitern selbstständig organisiert wurde.

Der Konzern hielt außerdem fest, dass der Konzern eine Nulltoleranzpolitik bei den angesprochenen Themen verfolgt. Im Bezug auf Vandermeydens Vorwürfen heißt es, dass eine interne Untersuchungskommission zu dem Schluss gekommen ist, dass es vonseiten des Konzerns kein Fehlverhalten gegeben hätte.

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