Mit Bitcoin geht es aktuell bergab
Mit Bitcoin geht es aktuell bergab
© REUTERS/Dado Ruvic

Analyse

Warum Bitcoin und andere Kryptowährungen massiv fallen

Wenige Tage nach dem Allzeithoch von rund 20.000 Dollar befindet sich die Kryptowährung Bitcoin aktuell auf einer massiven Talfahrt. So rutschte der Kurs Freitagvormittag zwischenzeitlich auf unter 12.000 Dollar. Auch andere Altcoins wie Ether, der Bitcoin-Fork Bitcoin Cash oder Litecoin, verloren massiv an Wert, wie unter anderem auf Coinmarketcap zu sehen ist. Eine der wenigen Coins, die zuletzt nicht verloren haben, ist Ripple. Ein Grund könnte etwa die Beliebtheit des Altcoins in Asien sein.

Der Kurssturz hat dazu geführt, dass die Chicagoer Optionsbörse CBOE sowie die Terminbörse CME den Handel mit Terminkontrakten (Futures) für die Kryptowährung kurzzeitig einstellten, wie CNBC berichtet. Erst vorige Woche feierte Bitcoin dort sein Debüt, woraufhin der Kurs ebenfalls gestiegen ist.

Dieses Vorgehen ist bei derartig massiven Kursschwankungen nicht ungewöhnlich. Bei starken Kurssprüngen von Wertpapieren wird der Handel an klassischen Börsen ebenfalls oft ausgesetzt. Dies ist beim unregulierten Bitcoin allerdings nicht möglich, was eine Abwärtsspirale auslösen und die Situation so noch mehr verschärfen könnte.

Feiertage als Grund

Monika Rosen, Chefanalystin der UniCredit Bank Austria, sieht die kommenden Feiertage als möglichen Grund für die Kursentwicklung. „Insgesamt beruhigt sich der Handel. Man geht in ein langes Wochenende und neigt vor längeren Pausen dazu, das Risiko herauszunehmen.“

Gerade bei Kryptowährungen könnte sich innerhalb kurzer Zeit der Kurs massiv ändern, was schnelle Reaktion erfordern würde. Der Gedankengang ist nachvollziehbar: Sitzt man mit der Familie beim Weihnachtsbraten, ist die Reaktionszeit vermutlich eingeschränkt.

Das könnte eine mögliche Erklärung dafür sein, warum viele Händler Bitcoin und andere Kryptowährungen nun abstoßen und der Preis fällt. Durch die hohe Volatilität von Bitcoin sind die möglichen Folgen entsprechend massiv. Zusätzlich kommt hinzu, dass man Bitcoin nicht einordnen kann, wie auch Rosen festhält: „Es gibt keinerlei Anhaltspunkte für eine Bewertung von Bitcoin. Eine Einschätzung ist de facto unmöglich.“

Die Volatilität ist auch einer der Gründe, warum Investoren bei Kryptowährungen entsprechend vorsichtig sein. Für Rosen sind Bitcoin und Co darum „eigentlich kein Thema für den Privatanleger“.

Turbulente Krypto-Welt

Zuletzt wurde es in der gesamten Kryptowährungs-Szene unruhig. Die Handelsplattform Coinbase gab an Vorwürfen nachzugehen, wonach Mitarbeiter des Unternehmens Insider-Handel betrieben hätten, um die Nachfrage für den Bitcoin Cash anzuheizen. Kurzzeitig stieg der Bitcoin-Fork auch massiv an, um kurz danach wieder stark nachzugeben. Außerdem kam es zu mehreren Hackern-Angriffen auf Kryptowährungs-Plattformen. So wurden etwa NiceHash, YouBit und EtherDelta gehackt.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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