Alarmanlagen: "Sicherheit ist ein subjektives Gefühl"
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Schön wäre eine Welt, in der wir sie nicht brauchen, allerdings gehören Alarmanlagen für viele mittlerweile zur Standard-Ausstattung von Wohnungen und Häusern – pro Tag werden in Österreich im Durchschnitt 45 Wohnungseinbrüche angezeigt. „Sicherheit ist ein subjektives Gefühl“, sagt Harald Thurner, Geschäftsführer von SecurityAccess. Thurner gilt als einer der Experten in Sachen Alarmanlagen. Er berät Häuslbauer, Botschaften und internationale Konzerne und zählt auch einige bekannte Millionäre zu seiner Klientel. „Wo sich der eine noch sicher fühlt, ängstigt sich der andere bereits. Daher sind Sicherheitslösungen, sprich Alarmsysteme, eine individuelle Sache und müssen an die Person und an die Situation angepasst werden.“
Dreiteilig
Eine Alarmanlage besteht grundsätzlich aus drei Teilen: Die Alarm-Zentrale empfängt von verschiedenen Meldern und Sensoren Signale und aktiviert die Außensirene.
Parallel können auch Polizei bzw. ein Wachdienst alarmiert werden. Ob verdrahtete oder kabellose Anlage hängt davon ab, ob man sein(e) Wohnung/Haus nachrüstet oder ob man neu baut. „Ein verkabeltes System ist immer besser als ein Funksystem“, so Thurner. Allerdings gebe es mit der neuen „PowerG“-Technologie (ab 2500 Euro) eine Lösung, die auch Funk-Systeme sicher macht.
PowerG setzt auf ein sogenanntes Mehrkanal-Frequenzspreizverfahren (FHSS): „Das System wechselt 64-mal pro Sekunde die Funkfrequenz, wodurch die Datenübertragung zwischen den Geräten und der Alarmzentrale als absolut sicher bezeichnet werden kann. Hacker haben da wenig Chancen“, so Thurner. Hinzu kommt noch, dass PowerG auch sehr energiesparend ist, weil die Sendeleistung der Komponenten reduziert wird. Thurner: „Spannend ist PowerG auch deshalb, weil die Technologie eine Reichweite von 200 Meter hat. Es können also auch weitläufige Gebäude ans Alarmsystem angeschlossen werden.“
App-Steuerung
Gesteuert werden die Alarmsysteme mittlerweile via Touchscreen und App. „Abgesehen davon, dass sich die Bildschirme elegant in die Innenarchitektur eines Gebäudes integrieren lassen, kann man mit ihnen nicht nur die Alarmanlage, sondern auch andere Systeme des Hauses steuern“, sagt Thurner. „Somit kann der Bildschirm zum Verbindungselement des smarten Hauses werden.“ So gut wie jeder Alarmanlagen-Hersteller bietet auch eine entsprechende App an, mit der die Anlage gesteuert werden kann. Einer der führenden Hersteller, die deutsche Telenot Electronic GmbH, hat sogar eine App im Portfolio, mit der Türen, Tore, Jalousien und die Beleuchtung gesteuert werden können. Die App ist bei den meisten Herstellern kostenlos, eine Telenot-Anlage kostet ab 3500 Euro.
Eines der Themen im Bereich der Alarmanlagen ist die Videoüberwachung, Systeme mit vier FullHD-Kameras gibt es bereits ab 3500 Euro. Thurner: „Die Aufnahmen sind aufgrund hochauflösender Video-Technologie nicht nur schärfer geworden. Durch Mobilfunktechnologien können auch die Aufnahmen der Überwachungskamera hochauflösend auf Smartphones empfangen werden.“ Videosysteme hätten auch eine präventive Funktion, da es erwiesen sei, dass sie Einbrecher durchaus abschrecken. Wichtig ist hier zu bedenken, dass bei der Videoüberwachung die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden und kein öffentlicher Raum überwacht wird.
Kommentare