Sonnenteleskop des Sunspot Solar Observatory

Sonnenteleskop des Sunspot Solar Observatory

© Alamo NM, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

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Aliens und Sonnenstürme: Geschlossenes US-Observatorium sorgt für Spekulationen

„Wir starren seit 1947 in die Sonne“, ist auf der Website des im US-Bundesstaat New Mexico beheimateten Sunspot Solar Observatory zu lesen. Seit etwas mehr als einer Woche müssen die Mitarbeiter des Observatoriums ihre Tätigkeit allerdings unterbrechen. Seit dem 7. September ist das Sonnenteleskop geschlossen, vom FBI wurden Absperrbänder rund um das Gelände angebracht. Das Observatorium wurde evakuiert. Über die Gründe ist nicht viel zu erfahren, wie die „Washington Post“ berichtet.

„Sicherheitsangelegenheit“

In knapp gehaltenen offiziellen Statements ist von einer „Sicherheitsangelegenheit“ die Rede. Auch der örtliche Sherriff weiß laut der „Washington Post“ nicht mehr. Dem örtlichen Kongressabgeordneten wurde auf Nachfrage lediglich mitgeteilt, dass das Observatorium wegen „andauernder Ermittlungen“ vorübergehend geschlossen bleibe. Ein Feuerwehrmann will von FBI-Mitarbeitern erfahren haben, dass die Schließung etwas mit einer „glaubwürdigen Bedrohung“ zu tun habe.

Verschwörungstheorien

Das befeuert Spekulationen und Verschwörungstheorien. Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Observatorium nur knapp zweieinhalb Autostunden von Roswell entfernt liegt. Die Kleinstadt im Südosten von New Mexico ist vor allem deshalb bekannt, weil dort angeblich im Jahr 1947 ein UFO abgestürzt sein soll. Der Roswell-Zwischenfall gilt zwar mittlerweile als widerlegt, das ändert aber nicht viel. Wer daran glauben will, hält trotzdem an der Alien-Theorie fest.

Aliens und Sonnenstürme

So wird etwa spekuliert, dass die Forscher an dem Observatorium außerirdische Lebensformen entdeckt haben könnten. Auch von zwei riesigen geheimnisvollen Objekten, die an der Sonne vorbeigezogen sein sollen, ist die Rede. Weil kurz nach der Evakuierung von der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) vor einem Sonnensturm gewarnt wurde, werden auch Zusammenhänge mit der Sonnenaktivität hergestellt. In der Zwischenzeit wurde das Gelände mehrmals von Drohnen überflogen. Aufnahmen davon kursieren auf YouTube:

Militärisches Testgelände in der Nähe

Auch dass das Solarteleskop von ausländischen Geheimdiensten gehackt worden sein könnte, um ein nahegelegenes Testgelände des US-Militärs auf der Holloman Air Force Base auszuspionieren, ist zu hören. Mit dem nahegelegen Testgelände könnte die Schließung allerdings tatsächlich etwas zu tun haben, wird in Online-Netzwerken gemutmaßt. Denn von dem Observatorium hat man einen guten Blick auf das Gelände. Angestellte oder Besucher des Observatoriums könnten dort etwas gesehen haben, was sie nicht sehen dürften, vermutet auch die „Frankfurter Rundschau“.

Wann das Observatorium wieder geöffnet wird, ist unklar. Die Betreiber haben sich mittlerweile mit der Situation arrangiert. Das durch die geheimnisvolle Schließung entfachte Interesse an ihrer Arbeit wollen sie nun für sich nutzen. Nach der Aufregung, die die Schließung verursacht habe, hoffe man auf zahlreiche Besucher, wenn das Observatorium wieder geöffnet habe, ist auf der Website zu lesen.

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