Austria Cyber Security Challenge 2024: Fazit nach der Qualifikation
Die Austria Cyber Security Challenge (ACSC) ist Österreichs wichtigster Hackerwettbewerb. Heuer wurde für die Qualifikation ein neuer Modus gewählt. Anstatt in einer durchgehenden Qualifikationsphase möglichst viele IT-Security-Aufgaben zu lösen, gab es 3 Runden, die jeweils eine Woche dauerten.
Diese 3 Runden sind nun vorbei. Bevor es im September mit dem Finale weitergeht, ziehen die Veranstalter ein Resümee der Qualifikation.
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418 Personen waren bei der Quali dabei
Insgesamt haben 418 Personen an der Qualifikation teilgenommen. Das ist besser als erwartet – oder weniger schlimm als vermutet. Man hatte damit gerechnet, dass es deutlich weniger Teilnehmende als in den Vorjahren geben wird.
Das neue System mit den 3 Qualifikationsrunden erfordert nämlich, dass man in diesen Wochen Zeit haben muss, um sich online den kniffligen Aufgaben zu widmen. Die Gesamtbewertung setzt sich aus allen 3 Runden zusammen. Lässt man eine aus, weil man etwa im Urlaub war oder aus Jobgründen nicht dazugekommen ist, hat man schlechte Chancen, es noch ins Finale zu schaffen.
Hier die Anzahl der Teilnehmenden, aufgeteilt auf die 3 Klassen:
- Juniors - 14 bis 20 Jahre: 174
- Seniors - 21 bis 25 Jahre: 122
- OpenClass: 122
Die OpenClass ist auch als Österreichische Staatsmeisterschaft bekannt. Sie ist bei der ACSC erst vor ein paar Jahren hinzugekommen. Die OpenClass setzt sich hauptsächlich aus berufstätigen Menschen zusammen. Daher ist es umso erfreulicher, dass, trotz des neuen Qualifikationsmodus, über 120 Personen hier teilgenommen haben.
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Schulen mit den meisten Teilnehmenden
Die wichtigste Funktion der ACSC ist nach wie vor das Fördern der IT-Nachwuchstalente. Daher gibt es die Klassen Juniors und Seniors, die früher die Schüler- und Studentenklasse waren.
Durch diesen Fokus gibt es auch jedes Jahr einen inoffiziellen Sub-Wettbewerb: Aus welcher Schule, Hochschule und Universität haben die meisten Personen bei der Qualifikation teilgenommen?
Bei den Schulen gewinnt heuer die HTL St. Pölten mit 39 Teilnehmenden. Bei den Fachhochschulen und Universitäten hat die TU Wien mit 41 Personen die meisten Teilnehmenden gestellt.
Fazit zur Qualifikation
Die verfügbare Zeit alleine dürfte beim neuen Qualifikationsmodus nicht die einzige Herausforderung für die Teilnehmenden gewesen sein. Laut den Veranstaltern waren die Aufgaben, die es zu lösen galt, schwieriger als erwartet.
In der Junior-Klasse haben etwa in Runde 1 152 Teilnehmenden eine Aufgabe geschafft, aber nur 76 davon mehr als eine. In Runde 3 haben nur noch 47 der Teilnehmenden mehr als eine Aufgabe lösen können.
Bei den Seniors haben 117 in Runde 1 zumindest eine Aufgabe lösen können, 73 schafften mehr als eine. In der dritten Runde haben nur 37 mehr als eine Aufgabe lösen können.
In der offenen Klasse gab es die höchste Erfolgsquote in Runde 1: 83 Teilnehmende lösten mehr als eine Aufgabe. In Runde 2 taten sich die Profis anscheinend schwer, hier waren es nur noch 34. Dafür war die dritte Runde mit 38 wieder etwas besser.
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Österreicher international vorne dabei
Die Veranstalter kommen zum Fazit, dass das neue Qualifikationsverfahren schwieriger als erwartet war. Auch der Zeitplan habe Probleme gemacht. Für nächstes Jahr plant man, die Qualifikation abzuändern.
Positiv zu vermerken ist, dass der neue Modus den zuvor erhofften Effekt hatte. Da diese Art der Qualifikation jener der openECSC entspricht (offene Klasse Europameisterschaft), gibt es einen guten Vergleichswert zu den anderen, europäischen Ländern. Demnach hat im Europavergleich der Österreicher mit dem Nickname "Popax21" alle Einzelrunden und die Gesamtwertung gewonnen. Auch 2 bis 3 weitere Österreicher seien laut den Veranstaltern der ACSC unter den europäischen Top 10 zu finden.
Dies stimme zuversichtlich für das Finale der ECSC. Das österreichische Nationalteam wird daran teilnehmen. Das ECSC-Finale findet von 7. bis 11. Oktober in Turin statt.
Finale findet im September in Wien statt
Vorher findet aber noch das ACSC-Finale statt, vom 16. bis 18. September in Wien. Im Gegensatz zur Qualifikation ist das Finale nicht online, sondern vor Ort. Hier treten die 20 besten Teilnehmenden der Junior- und Senior-Klasse, sowie die 21 besten auf der OpenClass an.
Es werden zufällige Teams gebildet, die in ihrer jeweiligen Klasse gegeneinander um die Wette hacken. Bei der Junior- und Senior-Klasse sind es jeweils 4 Teams zu je 5 Personen. Bei der offenen Klasse sind es 7 3er-Teams.
Die Gewinner*innen erhalten Sachpreise. Zudem werden die Finalist*innen der Juniors und Seniors ins Center of Excellence eingeladen, wo ihre IT-Security-Talente weiter gefördert werden. So können sie etwa ganzjährig Hacking-Aufgaben lösen, an Exkursionen zu Unternehmen teilnehmen, IT-Security-Events besuchen und bei Teambuildings mitmachen.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Cyber Security Austria.
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