Zwischen Diebstahl und Pleite vergingen fast drei Jahre
Zwischen Diebstahl und Pleite vergingen fast drei Jahre
© Reuters/JIM URQUHART

Bericht

Bitcoins von Mt Gox lange vor dem Crash gestohlen

Die 2014 geschlossene Bitcoin-Börse Mt Gox wurde bereits seit 2011 regelmäßig bestohlen. Das haben japanische Sicherheitsforscher des Unternehmens WizSec herausgefunden, die den umstrittenen Fall inoffiziell untersuchen. Demnach gab es bereits ab Juli 2011 eine erhebliche Diskrepanz zwischen den erwarteten und tatsächlichen Reserven. Die Forscher untersuchten dazu mehr als zwei Millionen Bitcoin-Adressen, die von Mt Gox für den Handel genutzt wurden.

Herkunft von "gefundenen" Bitcoins unklar

Unklar ist, wieso man bei Mt Gox nichts vom Diebstahl bemerkte. Mehr als 850.000 Bitcoins waren plötzlich verschwunden, das entsprach einem Wert von 473 Millionen US-Dollar. Die einst größte Bitcoin-Börse setzte erst 2013 erste Maßnahmen, als die Auszahlung von Guthaben verhindert wurde. Die Zahlungsunfähigkeit und der Diebstahl wurden Ende Februar 2014 verkündet. Kurz danach wurden rund 200.000 Bitcoins wieder „gefunden“. Woher diese stammen, können sich selbst die Sicherheitsforscher nicht erklären. Denn zum Ende besaß Mt Gox deutlich weniger als 100.000 Bitcoins.

Warnung an Bitcoin-Unternehmen

Aus Sicherheitsgründen bewahrte Mt Gox seine Reserven offline auf, die Daten zu den Bitcoin-Konten wurden in Papier-Form in Tresoren verwahrt. Auch deshalb wird vermutet, dass es sich beim Diebstahl um einen Insider-Job handelte. Auch die Tokioter Polizei ermittelt in diese Richtung. Der umstrittene Fall ist für WizSec, das seine Untersuchungen fortsetzt, aber eine Warnung: „Eine Erinnerung an alle Bitcoin-Unternehmen da draußen: Überwacht. Eure. Bitcoins. Immer.“

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