© San Francisco Police/sodiackillerfacts.com

Digital Life

Botschaft des "Zodiac-Killers" nach 51 Jahren geknackt

Wer ist der Zodiac-Killer? Auch 51 Jahre nach seinem letzten Mord, ist die Identität des Täters ungeklärt.

Der männliche Verdächtige, der „Zodiac-Killer“ genannt wurde, war in Kalifornien in den Jahren 1968 und 1969 aktiv. Ihm werden 5 Morde zugeschrieben sowie 2 Mordversuche, bei denen die Opfer überlebten. Dies sind die Taten, die der Zodiac-Killer gestanden hatte. Es könnte noch weitere Opfer geben, über die er nicht berichtet hatte.

Verschlüsselte Botschaft

Die Geständnisse gab der Zodiac-Killer in Briefform ab. Im August 1969 schickte er, nachdem er 3 Menschen ermordet hatte, einen fast identischen Brief an 3 Zeitungen. Darin gestand er seine Taten und beschrieb Details vom Tatort, die nur er wissen konnte, weil die Polizei diese Informationen nicht öffentlich gemacht hatte.

Jeder Brief enthielt ein Drittel eines Kryptogramms mit 408 Symbolen. Der Zodiac-Killer forderte die Zeitungen auf, die Briefe so zu veröffentlichen – sonst würde er wieder töten.

Das Kryptogramm wurde eine Woche nach der Veröffentlichung geknackt. Entgegen seiner vorherigen Ankündigung verriet die Botschaft nicht die wahre Identität des Mörders. Laut der Nachricht würde der Zodiac-Killer töten, um Sklaven für das Paradies zu sammeln. Wenn er jetzt seine Identität preisgeben würde, könnte das seinen Plänen in die Quere kommen.

Das 340

Nach 2 weiteren Morden, schickte der Zodiac-Killer im November 1969 erneut einen Brief an eine Zeitung. Diesmal enthielt es ein Kryptogramm mit 340 Symbolen. Weil es nicht geknackt werden konnte, wurde es als „Z-340“ oder auch nur „das 340“ bekannt.

Das 340 des Zodiac-Killers

Bis vor kurzem konnte das Kryptogramm nicht gelöst werden. Sowohl Profis, die für das FBI arbeiten, als auch Amateur-Kryptographen bissen sich daran die Zähne aus. Jetzt hat es aber ein Team geschafft – mit der Hilfe einer App.

Das Team besteht aus 3 Männern, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Dave Oranchak, ein Software-Programmierer in Virginia, USA, arbeitete seit 2006 nebenbei daran, das 340 zu lösen. Sam Blake ist ein Mathematiker aus Australien. Jarl Van Eycke betreibt ein Warenlager in Belgien. Er hat zudem die Dekodier-App AZdecrypt gemacht. Die Motivation dazu war, das 340 zu lösen.

Tatsächlich ist ihnen, mit Hilfe der App, gelungen den Code zu knacken. Das ist die Nachricht des Zodiac-Killers:

I HOPE YOU ARE HAVING LOTS OF FUN IN TRYING TO CATCH ME
THAT WASNT ME ON THE TV SHOW
WHICH BRINGS UP A POINT ABOUT ME
I AM NOT AFRAID OF THE GAS CHAMBER
BECAUSE IT WILL SEND ME TO PARADICE ALL THE SOONER
BECAUSE I NOW HAVE ENOUGH SLAVES TO WORK FOR ME
WHERE EVERYONE ELSE HAS NOTHING WHEN THEY REACH PARADICE
SO THEY ARE AFRAID OF DEATH
I AM NOT AFRAID BECAUSE I KNOW THAT MY NEW LIFE IS
LIFE WILL BE AN EASY ONE IN PARADICE DEATH

Der Zodiac-Killer spricht in der Nachricht eine TV-Show an. Damit ist eine Fernsehsendung auf KGO-TV vom Oktober 1969 gemeint. Darin trat ein Mann auf, der behauptete der Zodiac-Killer zu sein. Er sagte, er habe Angst vor der Gaskammer und benötige Hilfe.

In der Nachricht des 340 sagt der echte Zodia-Killer, dass er das nicht war. Er habe keine Angst vor der Gaskammer, weil die ihm nur früher ins Paradies bringen würde. Er habe jetzt nämlich genug Sklaven für das Paradies. Er schreibt auch „paradice“, wie er es schon in früheren Briefen gemacht hatte. Korrekt würde es auf Englisch „paradise“ heißen.

FBI bestätigt Entschlüsselung

Das FBI von San Francisco hat mittlerweile anerkannt, dass das 340 von Privatpersonen gelöst wurde. Laut dem FBI ist der Fall immer noch offen und es wird immer noch versucht, die Identität des Zodiac-Killers festzustellen. Weil es eine laufende Ermittlung sei, werde man keine weiteren Kommentare dazu abgeben.

Heutige Kryptographie basiert meist auf Mathematik, um Nachrichten zu verschlüsseln. Bei Kryptogrammen, wie vom Zodiac-Killer, werden nach bestimmten Regeln Zeichen oder Gruppen von Zeichen verschoben.

Eine häufige Methode ist das Verschieben von Spalten. Beim 340 wurden aber anscheinend dreieckige Sektionen neu angeordnet, die aus Nachrichten in der Form von Rechtecken stammten. In einem YouTube-Video beschreibt das Team, wie sie das Kryptogramm entschlüsselt haben:

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