Cyberport: Platz für Start-ups aus Hong Kong
Cyberport: Platz für Start-ups aus Hong Kong
© Barbara Wimmer

Cyberport: Platz für Start-ups aus Hong Kong

Cyberport: Platz für Start-ups aus Hong Kong

Die IT-Industrie ist für die Regierung in Hong Kong sehr wichtig - sie zählt zu den sechs Industriezweigen, die "höchster Priorität" unterliegen. Mit dem Cyberport errichtete sie ein 24-Hektar großes Areal mitten in Aberdeen, einem südlichen Teil Hong Kongs - für umgerechnet 1,4 Milliarden Euro. Darin befindet sich neben einem digitalen Medien-Zentrum, einer 100 Quadratmeter-Fläche für Büros, einem Einkaufszentrum und einem Hotel auch das IncuTrain Center - eine Förderungsstelle für junge Start-ups, die 2005 ins Leben gerufen wurde.

IT-Infrastruktur und DatenzentrenDort, im fünften Stock des Gebäudeflügels F mit Blick auf Wolkenkratzer und Meer, wird den Start-ups neben Büro-Räumlichkeiten auch eine IT-Infrastruktur mit Datenzentren und schnellen Internet-Verbindungen kostenlos zur Verfügung gestellt. "Für kleine Start-ups mit limitierten Mitteln ist dies ein großer Vorteil. Wir als digitales Musik-Start-up müssen immer wieder größere Datenmengen hochladen, das geht im Büro binnen einer Minute. Zu Hause würden wir bis zu einer Nacht damit verbringen", erzählt Alan Choy, Gründer von Music Powerhouse.

Neben den Räumlichkeiten bekommen die Start-ups finanzielle Unterstützung bei Marketing-Kursen, bei der Nutzung des Medienzentrums und bei der Planung von Ausstellungen. "Einmal im Monat organisieren wir auch Seminare oder Vorträge, zu denen wir alle von uns geförderten Start-ups einladen. Hier können sie sich gegenseitig austauschen und ihre Expertise teilen", erklärt Sunny Tsang, Leiter des IncuTrain-Zentrums.

3D-Technologien und mobile AppsSeit dem Start des Förderprogramms wurden 122 Start-ups für jeweils zwei Jahre unterstützt, 102 davon haben überlebt. "Die Zahl ist erfreulich hoch. Das liegt daran, dass wir ausschließlich auf die ICT-Branche fokussiert sind und wir die Start-ups in die richtige Richtung weisen und sie nicht ihr Ziel vor Augen verlieren", so Tsang. "Die meisten Jungunternehmen spezialisieren sich auf Bord-Computer für Autos, mobile Apps, Online-Spiele, 3D-Technologien, Augmented Reality und Web-3.0-Lösungen", erzählt Tsang. Am beliebtesten sind derzeit Facebook-Spiele und Handy-Games.

"Die Smartphone-Nutzung ist in Hong Kong sehr stark gestiegen, es gibt eine große Prozentzahl an iPhone-Nutzern. Die Bevölkerung Hong Kongs ist sehr trendy, Technologie ist Teil ihres Alltagslebens", meint Tsang. Der Bedarf an mobilen Games fürs iPhone und für Facebook sei bei weitem noch nicht gedeckt, fährt Tsang fort. "Es gibt hier noch sehr großes Potenzial, es fehlen Spiele für jede Altersgruppe."

Social Gaming besonders beliebtEines der geförderten Unternehmen, die in diese Kerbe einschlagen, heißt Emagist. Der Social-Gaming-Anbieter aus Hong Kong kann bereits mit 30 Millionen registrierten Nutzern und einer Million täglicher Besucher aufwarten. Ninja Saga heißt das populäre Facebook-Spiel, das dem Start-up in mehr als 20 Ländern zum Erfolg verholfen hat. "Facebook ist in Hong Kong vor Twitter und Sina aus China das populärste Social Network", erzählt Tsang.

Die IT-Industrie ist für die Regierung in Hong Kong sehr wichtig - sie zählt zu den sechs Industriezweigen, die "höchster Priorität" unterliegen. Mit dem Cyberport errichtete sie ein 24-Hektar großes Areal mitten in Aberdeen, einem südlichen Teil Hong Kongs - für umgerechnet 1,4 Milliarden Euro. Darin befindet sich neben einem digitalen Medien-Zentrum, einer 100 Quadratmeter-Fläche für Büros, einem Einkaufszentrum und einem Hotel auch das IncuTrain Center - einer Förderungsstelle für junge Start-ups, die 2005 ins Leben gerufen wurde.

 

IT-Infrastruktur und DatenzentrenDort, im fünften Stock des Gebäudeflügels F mit Blick auf Wolkenkratzer und Meer, wird den Start-ups neben Büro-Räumlichkeiten auch eine IT-Infrastruktur mit Datenzentren und schnellen Internet-Verbindungen kostenlos zur Verfügung gestellt. "Für kleine Start-ups mit limitierten Mitteln ist dies einer großer Vorteil. Wir als digitales Musik-Start-up müssen immer wieder größere Datenmengen hochladen, das geht im Büro binnen einer Minute. Zu Hause würden wir bis zu einer Nacht damit verbringen", erzählt Alan Choy, Gründer von Music Powerhouse.

 

Neben den Räumlichkeiten bekommen die Start-ups finanzielle Unterstützung bei Marketing-Kursen, bei der Nutzung des Medienzentrums und bei der Planung von Ausstellungen. "Einmal im Monat organisieren wir auch Seminare oder Vorträge, zu denen wir alle von uns geförderten Start-ups einladen. Hier können sie sich gegenseitig austauschen und ihre Expertise teilen", erklärt Sunny Tsang, Leiter des IncuTrain-Zentrums.

 

3D-Technologien und mobile AppsSeit dem Start des Förderprogramms wurden 122 Start-ups für jeweils zwei Jahre unterstützt, 102 davon haben überlebt. "Die Zahl ist erfreulich hoch. Das liegt daran, dass wir ausschließlich auf die ICT-Branche fokussiert sind und wir die Start-ups in die richtige Richtung weisen und sie nicht ihr Ziel vor Augen verlieren", so Tsang. "Die meisten Jungunternehmen spezialisieren sich auf Bord-Computer für Autos, mobile Apps, Online-Spiele, 3D-Technologien, Augmented Reality und Web 3.0-Lösungen", erzählt Tsang. Am beliebtesten sind derzeit Facebook-Spiele und Handy-Games.

 

"Die Smartphone-Nutzung ist in Hong Kong sehr stark gestiegen, es gibt eine große Prozentzahl an iPhone-Nutzern. Die Bevölkerung Hong Kongs ist sehr trendy, Technologie ist Teil ihres Alltagslebens", meint Tsang. Der Bedarf an mobilen Games fürs iPhone und für Facebook sei bei weitem noch nicht gedeckt, fährt Tsang fort. "Es gibt hier noch sehr großes Potential, es fehlen Spiele für jede Altersgruppe."

 

Social Gaming besonders beliebtEines der geförderten Unternehmen, die in diese Kerbe einschlagen, heißt Emagist. Der Social Gaming-Anbieter aus Hong Kong kann bereits mit 30 Millionen registrierten Nutzern und einer Million täglicher Besucher aufwarten. Ninja Saga heißt das populäre Facebook-Spiel, das dem Start-up in mehr als 20 Ländern zum Erfolg verholfen hat. "Facebook ist in Hong Kong vor Twitter und Sina aus China das populärste Social Network", erzählt Tsang.

Neben Emagist nennt Tsang auch noch LeoVition, einen Augmented Reality-Gaming-Anbieter sowie Music Powerhouse, einen Spezialisten für digitale Musik, für erfolgreiche Beispiele des IncuTrain-Förderprogramms. Doch nicht alles ist so rosig, wie es auf den ersten Blick aussieht. "Man hat es als Start-up sehr schwer in Hong Kong und das ist sehr schade. Wir haben eine gute technische Infrastruktur, sind durch unsere Nähe zu China mit einer guten, geografischen Lage gesegnet, aber die Regierung tut nicht genug für uns", so Choy von Music Powerhouse.

Die SchattenseitenEin zweijähriges Förderprogramm sei einfach zu kurz, erklärt Choy. "Wir haben uns in den ersten Jahren hauptsächlich der Forschung und Entwicklung gewidmet, hatten noch kein Produkt zum Herzeigen. Die Regierung sagt, dass sie solche Unternehmen wie uns will, die viel Zeit in Forschung investieren und ein innovatives Produkt hervorbringen, aber gleichzeitig läuft dann die Förderung aus." Die Industrie sei außerdem mehr an Technologien aus China interessiert, viele Unternehmen seien der Meinung, dass die Produkte aus Hong Kong nicht gut genug sind, so Choy. "Die Regierung muss Anreize schaffen, damit Unternehmen auf Technologien aus Hong Kong setzen", erklärt Choy.

Keine Erfolgsstory wie BaiduAuch Angel Investoren gibt es laut Choy in Hong Kong praktisch keine. Viele Unternehmen würden deswegen bereits nach Singapur abwandern. "Wenn man in Hong Kong Geschäftsmänner nach Geld fragt, bekommt man als Antwort, dass sie ihr Geld lieber in Grundstücke, ihr eigenes Geschäft oder Restaurants stecken, oder damit an der Börse spekulieren. Ich kann das verstehen. Aber das ist der Grund, warum wir in Hong Kong keine Erfolgsstory wie Baidu haben."

Ohne weitere Anreize der Regierung für Unternehmen sei es auf lange Sicht nicht möglich, in Hong Kong Technologie-Firmen am Markt zu etablieren - oder als solche gar nach China zu expandieren. "Für uns ist es schon schwierig, die Reisekosten aufzubringen. Auf diese Art und Weise können wir jedoch keine Geschäftsbeziehungen langfristig etablieren", erklärt Choy die Schwierigkeiten. Die Regierung wolle jedoch einen freien Markt und nicht eingreifen. "Für mich klingt das allerdings eher nach einer Entschuldigung. Die Regierung will Technologie-Unternehmen nicht weiter fördern", ist Choy überzeugt. Das ist wohl die Schattenseite des Geschäfts, die auch eine Einrichtung wie der Cyberport nicht verhindern kann.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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