Um das digitale Amt zu nutzen, braucht man die Bürgerkarte. Die gibt es in zwei Formen: Und zwar in Form der Handysignatur oder in Form der E-Card, die ab dem kommenden Jahr ja zu einem De-Facto-Ausweis wird. Um die App für digitale Amtswege zu nutzen, braucht es allerdings die Handy-Signatur.

Um das digitale Amt zu nutzen, braucht man die Bürgerkarte. Die gibt es in zwei Formen: Und zwar in Form der Handysignatur oder in Form der E-Card, die ab dem kommenden Jahr ja zu einem De-Facto-Ausweis wird. Um die App für digitale Amtswege zu nutzen, braucht es allerdings die Handy-Signatur.

© APA/HANS KLAUS TECHT

Digital Life

Das „Digitale Amt“ gibt es nur noch auf Deutsch

Das E-Government-Portal Help.gv.at, das 1997 eingeführt wurde, sollte auf Wunsch der ehemaligen Schwarz-Blau-Regierung ausgebaut werden. 2019 wurde nach jahrelanger Vorbereitungszeit das neue „Digitale Amt“, Oesterreich.gv.at, gelauncht. Anders als zuvor jedoch weitgehend nicht mehr in englischer Sprache.

Mit Bugs und ohne Englisch

Für viele Ausländer, die zum Studieren, Arbeiten und Leben nach Österreich kommen, ist das E-Government-Portal äußerst bedeutsam. Auf der Vorgänger-Plattform Help.gv.at fanden sie Hilfestellungen zum Ausfüllen von Formularen, Anlaufstellen und ähnliche Informationen. Viele Anfragen von Asylwerbern, angeworbenen Fachkräften mit Rot-Weiß-Rot-Karte und Arbeitnehmern sowie Pensionisten aus EU- oder Drittstaaten, wurden durch den englischsprachigen Service oft digital, schnell und einfach abgewickelt. Der Arbeitsaufwand war an allen Enden gering.

Dieses Jahr wurde Help.gv.at in die Plattform Oesterreich.gv.at eingespeist - weitgehend nur in deutscher Sprache und mit auffallend vielen Bugs. Das Ministerium für Digitales und Wirtschaft (BMDW) hat das Einstellen eines englischsprachigen Service gegenüber ORF.at damit gerechtfertigt, „dass bei der Umstellung von Help.gv.at auf Oesterreich.gv.at ,Migrationsaufwand und Mehrfacherfassungen‘ vermieden werden sollten. Politische Motive dafür, dass viele Infos nicht zuletzt für Drittstaatsangehörige wie Asylwerber und Fachkräfte wegfielen, schließt das Ministerium dezidiert aus“. Laut Wolfgang Schneider, Ressortsprecher vom Wirtschaftsministerium, waren jedoch auch mangelhafte technische sowie redaktionelle Ressourcen Grund für die Einstellung der englischsprachigen Services, wie er im Interview mit futurezone erzählt.

Unschlüssiger Verweis

Das BMDW hat darauf verwiesen, dass es für englischsprachige Services die EU-weite Plattform der EU-Kommision Europa.eu/youreurope gebe. Die EU-Kommission teilte ORF.at jedoch mit, dass sie keine nationalen Inhalte mehr hosten würde, sondern dafür auf die nationalen Webseiten verlinke. Wo gibt es nun Service in englischer Sprache? Wolfgang Schneider klärt auf Anfrage von futurezone auf: "Nationale Inhalte werden weiterhin durch Europa.eu/youreurope bis Ende 2020 gehostet. Dann wird es ein einheitliches digitales Zugangstor geben."

Die EU-Verordnung 2018/1724 sieht für die Errichtung eines digitalen Zugangstors demnach vor, dass Informationen, die für EU-Bürger und Unternehmen gelten, bis Dezember 2020 nicht nur in der Landessprache, sondern auch auf Englisch angeboten werden müssen. Gemeinschaftliche – also internationale – Informationen werden laut Schneider also weiterhin im Rahmen dieses digitalen Zugangstors der EU bereitgestellt. Nationaler Service werde auf Oesterreich.gv.at in englischer Sprache verlinkt. Die Vorbereitungen für die Übersetzung laufen ihm zufolge bereits.

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