Datenanalyse-Ikone Hans Rosling verstorben
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Als "Daten-Guru" oder "Jedi-Meister der Datenvisualisierung" erlangte Hans Rosling weltweite Bekanntheit. Der schwedische Uni-Professor für internationales Gesundheitswesen zeigte in zahlreichen öffentlichen Vorträgen die Lage der Welt anhand stichfester Statistiken in der Absicht, die Wahrnehmung seines Publikums zu erweitern und abgetretene Pfade zu verlassen. Rosling verstand es, Vorurteile und Falschmeldungen zu zerstreuen und Fakten statt Meinungen zu verbreiten.
Rosling bezeichnete sich selbst als "Edutainer", der auf unterhaltsamen Weg versuchte, schwierige Zusammenhänge zu erklären, berichtet der Guardian. Der Schwede war während seines Lebens auch oft als Berater für Regierungen tätig, etwa in Liberia und Sierra Leone während des Ebola-Ausbruchs im Jahr 2014. Gemeinsam mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter gründete Rosling 2005 die Gapminder-Stiftung, die sich auf Software zur Informationsvisualisierung spezialisierte.
Keine Panik
Seine Vorträge zeichneten sich meist dadurch aus, positive Entwicklungen hervorzuheben und Sorgen um eine ungewisse Zukunft anzusprechen. In einem seiner bekanntesten Vorträge, "Don't panic - the truth about population", zeigt er etwa auf, dass Ängste rund um Überbevölkerung unnötig seien. Auch in vielen anderen Fällen konnte Rosling zeigen, dass viele negative Darstellungen übertrieben und unberechtigt seien, wenn man sich mit Datenmaterial nur sorgfältig genug auseinandersetzte.
Vor rund einem Jahr ist Hans Rosling an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Am Dienstag starb er in seiner Heimatstadt Uppsala im Kreise seiner Familie.
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