© Lisa Stadler

Deutschland

Der Hype um E-Books ist vorbei

Mit dem Umsatz geht es abwärts, und es erscheinen deutlich weniger Titel. Aber es gibt Hoffnung für die klassischen Buchhändler. Zugleich ist der Hype ums E-Book erstmal vorbei. So sieht es vor der weltweiten Leitmesse in Frankfurt auf dem deutschen Buchmarkt aus. Dieser gilt nach den USA als zweitgrößter der Welt.

WIE HOCH IST DER UMSATZ? Der Umsatz ist 2014 um mehr als zwei Prozent auf 9,32 Milliarden Euro geschrumpft. Die Branche machte dafür fehlende Mega-Seller wie „Fifty Shades of Grey“ verantwortlich.

WER MACHT DAS GESCHÄFT? Der schon totgesagte klassische Buchhandel (noch knapp 50 Prozent des gesamten Umsatzes) erlebt ein kleines Comeback. Die Sortimenter mussten 2014 zwar auch mit einem Erlösrückgang leben. Doch beim erfolgsverwöhnten Internet-Handel war das Minus noch größer. Übers Internet wird inzwischen rund jedes sechste Buch verkauft.

WIEVIELE BUCHLÄDEN GIBT ES? Es gibt noch etwa 6000 Buchhandlungen bundesweit - deren Zahl schrumpft weiter, und die Großen dominieren. Auf zehn Prozent entfallen etwa zwei Drittel der Umsätze. Die meisten Buchläden gibt es pro Einwohner in Heidelberg, Göttingen und Kiel.

WIE SCHLÄGT SICH DAS E-BOOK? Elektronische Bücher finden im Publikumsmarkt in Deutschland immer mehr Käufer - im ersten Halbjahr 2015 betrug der Anteil am Publikumsmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) 5,6 Prozent. Dennoch ist dies weiter bescheiden. Auch die Wachstumsdynamik stagniert.

WER KAUFT BÜCHER? Es sind zu fast 60 Prozent Frauen. Dies gilt für gedruckte Bücher wie digitale Bücher. Überraschenderweise ist unter E-Book-Käufern der Anteil der jungen Leute von 20 bis 39 Jahren rückläufig. Diese Gruppe habe kein Geld für spezielle Lesegeräte, erklärt sich das die Buchbranche.

WAS WIRD GELESEN? Vorne steht unangefochten die erzählende Literatur (Belletristik) mit Romanen und Krimis oder Fantasy. Fast jedes dritte Buch (32,4 Prozent) gehört zu dieser Gattung.

WAS WIRD GEDRUCKT? Immer weniger Titel: Im vergangenen Jahr waren es bei den Erstauflagen der Verlage nur noch knapp 74 000 - zehn Prozent weniger als 2013.

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