"Elektrolüge": Baumgartner-Posting zu E-Autos sorgt für Aufregung
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Der umstrittene Extremsportler Felix Baumgartner hat in mehreren Facebook-Postings Elektroautos kritisiert und geleugnet, dass der Mensch die Ursache für globale Erwärmung sei. Baumgartner spricht darin unter anderem von "Klimahysterie", "Zwangsenteignung der Diesel-Fahrer" sowie der "Elektrolüge". Als Beleg hierfür zieht er eine kürzlich veröffentlichte Studie des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung heran.
Dabei wurde untersucht, ob das Elektroauto in der Lage sei, den CO2-Ausstoß der Automobilbranche nachhaltig zu senken. Dabei kam man überraschenderweise zu dem Ergebnis, dass das Elektroauto „im günstigen Fall um etwa ein Zehntel und im ungünstigen Fall um ein gutes Viertel über dem Ausstoß des Dieselmotors" liege. Die Studie wurde aber rasch kritisiert, da sich das eigentlich renommierte Institut zahlreicher Tricks bedient habe. Laut Wirtschaftswoche wurden "beim Diesel stets Best-Case-Szenarien, beim E-Auto aber Worst-Case-Szenarien angesetzt".
Veraltete oder falsche Daten
Unter anderem wurden etwa die veralteten NEFZ-Daten zur Berechnung herangezogen, die als realitätsfern galten und deswegen durch das Testverfahren WLTP ersetzt wurden. Die Abweichungen dieser Werte zur Realität fallen Studien zufolge bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (40 Prozent) deutlicher aus als bei E-Autos (8 Prozent).
Zudem wurde die Lebensdauer der E-Auto-Akkus zu niedrig angesetzt. Während man in der Studie von 300 Ladezyklen ausgeht, hätten Model-3-Akkus in Labortests den zehnfachen Wert erreicht. Zudem werde in der Berechnung nicht berücksichtigt, dass die Akkus auch danach noch im eigenen Zuhause beispielsweise für Solaranlagen zum Einsatz kommen kann, wie es Tesla etwa plant.
Am Freitagnachmittag legte Baumgartner dann mit einem Video vom deutschen Ableger von Russia Today nach. In der RT-Sendung "Der fehlende Part" wird der AfD-Politiker Michael Limburg interviewt, der unter anderem Vizepräsident des Vereins "Europäisches Institut für Klima und Energie" ist. Dieser leugnet den vom Menschen verursachten Klimawandel.
Unruhestifter auf Facebook
In den Kommentaren der E-Auto- und Klimawandel-Postings schlägt Baumgartner viel Kritik von seinen Facebook-Anhängern entgegen, auf die er nur selten eingeht. Baumgartner, der mit seinem Sprung aus der Stratosphäre bekannt wurde, fiel in den vergangenen Jahren immer wieder mit fragwürdigen Facebook-Postings auf. So wünschte er sich eine "gemäßigte Diktatur" herbei, verwechselte Kiss-Star Gene Simmons mit Ozzy Osbourne, benutzte seine Freundin in einem Foto als Tisch und attackierte das Aussehen von Puls4-Chefredakteurin Corinna Milborn.
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