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Digital Life

Bericht: Musks Twitter-Übernahme öffnet Tür für QAnon-Verschwörer

Die nun doch gelungene Übernahme von Twitter durch Elon Musk macht sich bereits auf der Plattform bemerkbar. Wie die unabhängigen Non-Profit-Medienbeobachter von Media Matters herausgefunden haben, gab es einen deutlichen Anstieg von Accounts, die QAnon-Verschwörungsmythen verbreiten. 

2020 wurden viele Nutzer*innen auf der Plattform gesperrt, die die kruden, rechtsradikalen Fantasien über satanische Pädophilen-Ringe bei den US-Demokraten verbreiteten.

Zehntausende QAnon-Tweets

Wie Media Matter nun recherchiert hat, sind viele gesperrte QAnon-Anhänger*innen bereits im April auf die Plattform zurückgekehrt. Zu diesem Zeitpunkt begannen die ersten Verhandlungen zwischen Musk und Twitter. In der Zeit zwischen 21. und 31. Oktober wurden zehntausende Tweets mit Bezug zu QAnon abgesetzt. 50 Prozent der Accounts, von denen diese Tweets stammen, wurden im April neu angelegt.

Meinungsfreiheit

Grund dafür könnte sein, dass Musk sich wiederholt lautstark für "freie Meinungsäußerung" auf der Plattform ausgesprochen hat und die Rückkehr von Donald Trump auf die Plattform thematisierte. Dies könnten QAnon-Verschwörer*innen zum Anlass genommen haben, zu Twitter zurückzukehren. Nach der Twitter-Übernahme von Musk im Oktober testeten Trolle zudem, wie weit sie auf der Plattform gehen konnten. Das sorgte für einen enormen Anstieg der Verwendung des N-Words (futurezone berichtete).

Inzwischen hat sich Musk dazu geäußert. In einem Tweet erklärte er, es gebe weiterhin Inhaltskontrollen. "Hassrede ist diese Woche teilweise unter die Norm gefallen, auch wenn ihr etwas anderes in den Medien lest", schrieb er in einem Tweet

Gremium soll Regeln austellen

Kurz zuvor hatte Musk getwittert, Aktivist*innen seien schuld daran, dass Twitters Werbeeinnahmen massiv einbrechen. Sie würden Druck auf Werbetreibende ausüben. Er beteuerte gleichzeitig, es habe sich nichts bei der Inhaltskontrolle geändert, vielmehr wollten sie die Meinungsfreiheit in Amerika zerstören, schreibt er. Geht es nach dem neuen Twitter-Besitzer Elon Musk, soll künftig ein Gremium darüber entscheiden, was auf der Plattform erlaubt ist und was nicht. Auch beim Facebook-Mutterkonzern Meta gibt es ein unabhängiges Expertengremium.

Ganz ohne Regulierung wird es also auch auf Twitter nicht zugehen. So sollen bereit gebannte Accounts auch nicht ohne erneute Prüfung auf der Plattform zugelassen werden, wie Musk am Mittwoch bekannt gab. Der wohl bekannteste gesperrte Account, jener von Ex-US-Präsident Donald Trump, dürfte aber weiterhin leer bleiben. Der 76-Jährige gab vergangene Woche an, dass er seinem eigenen Netzwerk namens “Truth” treu bleiben wolle.

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