© Evert Elzinga, apa

Forschung

Erfinderpreis: LCD-Erfinder ausgezeichnet

Martin Schadt hatte als Erster das Potenzial der Flüssigkristalle für Bildschirme entdeckt. Dafür wurde er am Dienstag in Amsterdam für sein Lebenswerk vom Europäischen Patentamt geehrt. Bei einer Gala im Beisein der niederländischen Prinzessin Beatrix und rund 500 internationalen Gästen gingen weitere Preise an Erfinder aus Österreich, Frankreich, Schweden, Spanien und den USA.

"Vater des Pixels"
Der 74-jährige Schadt, der auch als „Vater des Pixels“ gilt, hatte bereits 1970 das erste Patent für Flüssigkristalle angemeldet. „Die Erfindung von Martin Schadt hat unser Leben verändert und eine ganze Industrie begründet“, sagte der Präsident des Patentamtes, Benoît Battistelli. Heute finden sich LCDs (Liquid Crystal Displays) in zahlreichen Geräten vom Fernseher, über Kameras bis zum Handy. Allein im Jahr 2012 wurden nach Angaben des Europäischen Patentamtes rund 120 Milliarden US-Dollar für Geräte mit dieser Technologie umgesetzt.

„Dieser durchschlagende Erfolg war in den 1970er Jahren nicht voraussehbar“, sagte der aus Liestal bei Basel stammende Physiker. Er hatte nach einer Elektrikerlehre in der Abendschule sein Abitur gemacht und danach experimentelle Physik studiert. Für die Schweizer Firma Hoffmann-La Roche entwickelte er dann die LCD-Technologie.

Preis für Vorarlberger Beschlägehersteller
Die Jury zeichnete außerdem herausragende Erfindungen auf den Gebieten Technik, Gesundheits- und Computertechnologie aus. Dazu gehören auch die sanft schließenden Möbelscharniere des Vorarlberger Beschlägeherstellers Blum. Das von dem Unternehmen patentierte Dämpfungssystem „Blumotion“, ermöglicht ein geräuschloses Schließen von Klappen, Türen und Möbelauszügen.

Weitere Erfinderpriese gingen an Nanokapseln für die Krebstherapie, die 70 Mal kleiner als rote Blutkörperchen sind. Auch die Entwicklung eines schnelleren und kostengünstigeren Verfahrens zur Sequenzierung von DNA-Strängen wurden ausgezeichnet. Der erste Publikumspreis ging an den Spanier José Luis López Gómez für eine unabhängig geführte Radaufhängung, die Hochgeschwindigkeitszüge sicherer und bequemer machen soll. Der Europäische Erfinderpreis wird seit 2006 jährlich verliehen.

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