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CeBIT

Eric Schmidt: Internet macht Zensur unmöglich

Das Internet wird nach Ansicht von Google-Chefaufseher Eric Schmidt früher oder später jede staatliche Zensur überwinden. „Die Technologie wird Gesellschaften verändern und das Verhältnis zwischen Bürgern und Staaten neu definieren“, sagte Schmidt am Montagabend zur Eröffnung der Computermesse CeBIT in Hannover. Propaganda werde immer schwieriger, wenn die Bürger eines Landes die Informationen ihrer Regierung mit den Nachrichten im weltweiten Datennetz vergleichen könnten. Aufstände gegen die Regierungsmacht fänden - wie derzeit in Syrien - nicht mehr unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit statt.

„Es wird für Diktatoren schwieriger sein, sich zu verstecken“, sagte Google-Verwaltungsratschef Schmidt weiter. Deshalb versuchten Regierungen zunehmend, den Zugriff auf das Netz zu beschränken. Vor einem Jahrzehnt hätte es noch vier Länder gegeben, die unliebsame Informationen im Internet blockierten - derzeit seien es 40 Länder. Allerdings könne keine Zensur jemals absolut sein. Das Internet sei wie Wasser. „Es wird sich immer seinen Weg bahnen“, betonte Schmidt. Der US-Amerikaner hatte den Suchmaschinenbetreiber zehn Jahre bis April 2011 geleitet - danach übernahm Gründer Larry Page wieder selbst das Ruder.

Google steht wegen seines Umgangs mit Kundeninformationen in der Kritik von Datenschützern. Erst am Donnerstag mahnte der Bundesverband der Verbraucherschützer den US-Konzern wegen seiner neuen Nutzungsbedingungen ab. Diese verstießen gegen deutsches Recht, erklärte der Verband. In einer ersten Reaktion wies das Unternehmen die Vorwürfe zurück.

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