TV-Jubiläum

Erste Simpsons-Folge vor 30 Jahren ausgestrahlt

Am 19. April 1987 tritt nicht nur der US-amerikanische Unternehmer Donald Trump in die Republikanische Partei ein, es läuft auch die dritte Folge der Comedy-Sendung "Tracey Ullman Show" auf dem Sender Fox. In einem kurzen Clip, der in der Show gezeigt wird, haben die Simpsons ihren ersten Auftritt – eine Minute und 49 Sekunden lang. Darin bringen Homer und Marge Bart, Lisa und Maggie ins Bett und verängstigen sie dabei so sehr, dass diese danach Zuflucht in ihrem Bett suchen.

Ursprünglich sollten die Kurz-Comics "Life in Hell", die der Zeichner Matt Groening ab 1987 im "Wet Magazine" veröffentlichte, regelmäßig in der "Tracey Ullman Show" laufen. Doch Schöpfer Matt Groening wollte die Rechte dafür nicht abtreten. So entwarf er kurzerhand eine komplett neue Familie – die Simpsons.

Nach drei Staffeln der "Tracey Ullman Show" wurde daraus die halbstündige Primetime-Serie mit dem Titel "The Simpsons", wie wir sie heute kennen. Die erste Folge lief auf Fox am 17. Dezember 1989. Es war eine Weihnachtsfolge. Die deutschen Zuschauer schauten " Die Simpsons" zuerst auf ZDF und ab 1994 dann auf Pro Sieben.

Fun Facts

  • Angeblich entwarf Groening die gesamte Familie Simpson in nur 15 Minuten
  • Die Protagonisten benannte er nach seiner eigenen Familie: Vater Homer Groening, Mutter Marge und seine beiden jüngeren Schwestern Lisa und Maggie. Sich selbst benannte er allerdings in Bart um.
  • In Deutschland startete die Serie am 13. September 1991 mit der vierten Episode der ersten Staffel: "Eine ganz normale Familie"
  • Donald Trump hat mehrfach einen Auftritt bei den Simpsons: In einer Episode von 2000 ist Lisa in einer Zukunft im Jahr 2030 die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika und muss das Chaos ihres Vorgängers Trump beseitigen. Und im Jahr der tatsächlichen Wahl des Unternehmers zum US-Präsidenten beziehen die Simpsons politisch Stellung und Trump wird als Hunde-Toupet-tragender Diktator mit falschen Händen karikiert.
  • Während der Ausstrahlung der ersten Staffeln kritisierten viele US-amerikanische Eltern das Verhalten Bart Simpsons als schlechtes Vorbild für ihre eigenen Kinder. Mehrere Schulen in den USA beschlossen daraufhin ein Verbot von Merchandise-Produkten, wie etwa T-Shirts.

Gelbe Figuren

Dass die Simpsons gelb sind, sind sie sich selbst auch bewusst. So sagt Bart beim Baden zu Lisa in Staffel 4: "Auch ein junger Mann legt Wert darauf, dass seine Haut wieder gelber aussieht." Und Homer stellt sich Menschen mit einer rosafarbenen Haut abstoßend vor: "Das werden Horrorwesen mit rosa Haut, ohne Überbiss und mit fünf Fingern an jeder Hand."

Eine Theorie erklärt die gelbe Hautfarbe damit, dass Matt Groening angeblich nur einen gelben Stift zur Hand hatte, als er seine Simpsons zeichnete. Eine andere erklärt sie als Marketing-Maßnahme, um die Simpsons bekannter zu machen.

Tatsächlich glaubten anscheinend zunächst viele US-Zuschauer, die Farbeinstellungen ihres Bildschirms hätten sich verstellt. Der vermutlich wahre Grund, warum die Simpsons gelb sind, sind die Haare von Bart und Lisa: Da eine fleischfarbene Haut nicht gut ausgesehen hätte, entschied man sich anscheinend für die Farbe gelb. Regisseur David Silverman verriet dies in einem Interview im Jahr 1998.

Schon 30. Staffel im TV

30 Jahre später hat Fox – bezeichnenderweise oder nicht – bereits die 30. Staffel der Simpsons bestellt. Aktuell läuft noch die 28. Staffel über die gelbe Familie aus Springfield. Insgesamt sind bisher 615 Folgen erschienen. Die Serie hält damit nicht nur den Rekord der am längsten laufenden Zeichentrickserie mit den meisten Folgen.

Auch außerhalb ihres Segments holt sie auf: 2009 gab es mit der Bestellung von zwei neuen Staffeln bereits mehr Folgen der Simpsons als von der Westernserie "Rauchende Colts" und damit die meisten Episoden einer auf einem Drehbuch basierenden Serie in der US-Fernsehgeschichte. 2001 begann die Entwicklung eines zur Serie passenden Kinofilms. Nach langwierigen Problemen mit dem Drehbuch kam er aber erst sieben Jahre später in die Kinos.

Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.de

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