Datenschutz

Facebook: Adressweitergabe ist unproblematisch

Anfang Jänner wurde die Funktion ohne große Ankündigung freigeschaltet. Prompt hagelte es Kritik seitens der Nutzer, Datenschützer und Politiker. Drei Tage später wurde die Weitergabe von Adress- und Telefondaten an Dritte wieder eingestellt. Allerdings nur temporär, wie Facebook damals betonte. Es würden Änderungen vorgenommen, um das Teilen der Informationen durchschaubarer zu machen. Nun hat das Online-Netzwerk zu der Funktion in einem Schreiben an zwei US-Abgeordnete Details zu der umstrittenen Funktion genannt. Die beiden Politiker hatten Anfang Februar Facebook vorgeworfen, dass die Warn-Hinweise unzureichend sein.

In einem Antwortschreiben an die Kongressabgeordneten Ed Markey und Joe Barton bezieht Marne Levine von Facebook nun offiziell Stellung (siehe Schreiben als PDF). Da zu jeder Aktion die Zustimmung des User - via Pop-Up - notwendig ist, liege die Verantwortung bei den Nutzern. Facebook weise über das Warn-Fenster ausreichend auf die Weitergabe der Daten hin. Nutzer verstünden dies und würden im Normafall nur wenigen Apps den Zugriff auf Daten authorisieren. Niemand würde zur Freigabe gezwungen oder ermutigt. Facebook führt zudem an, dass die Datenschutz-Einstellungen von mehreren Organisationen als simpel und übersichtlich beschrieben wurden. Apps von Drittherstellern wurden zudem nur auf die notwendigsten Daten zugreifen. Die Schutzmaßnahmen seien ausreichend, Nutzer könnten die Weitergabe jederzeit untersagen und die Plattform ohne Einschrankung nutzen.

Basierend auf dieser Argumentation wird Facebook die Weitergabe von Adress- und Telefondaten wieder aufnehmen. Wann und wie wurde jedoch noch nicht festgelegt. Die eingeleitete Untersuchung laufe noch, soll aber demnächst abgeschlossen sein. Die Plattform räumt im Zuge dessen jedoch ein, dass sie die Warn-Hinweise überarbeiten und klarer gestalten könnte. Funktionen für eine bessere Kontrolle seitens der Nutzer würden evaluiert. Überlegt wird zudem, Drittanbietern grundsätzlich zu verbieten, auf Daten von Minderjährigen zuzugreifen.

Kongressabgeordneten Ed Markey, einer der beiden Empfänger, gab sich mit der Antwort nicht zufrieden.

Mehr zum Thema

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare