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FBI kann nicht auf Smartphone des Texas-Schützen zugreifen

Nach der Bluttat in einer Kirche im US-Bundesstaat Texas hat das FBI das Handy des Schützen sichergestellt. Man sei aber derzeit nicht in der Lage, auf das Gerät zuzugreifen, sagte Christopher Combs von der Bundespolizei am Dienstag. Das Handy sei an ein Labor des FBI in Virginia geschickt worden.

Combs zeigte sich zuversichtlich, dass es der Behörde gelingen werde, sich Zugriff auf die Daten zu verschaffen. Er wollte nicht sagen, um was für ein Gerät es sich handelt.

Der 26-Jährige hatte am Sonntag in dem kleinen Ort Sutherland Springs in einer Baptistenkirche 26 Menschen getötet und 20 weitere verletzt. Erste Erkenntnisse der Ermittler deuten darauf hin, dass das Motiv des Mannes in seinem persönlichen Umfeld liegen könnte. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden war er wütend auf die Familie seiner Frau. Er schickte seiner Schwiegermutter Textnachrichten mit Drohungen. Sie hatte die Kirche in der Vergangenheit besucht. Am Sonntag war sie aber nicht im Gottesdienst.

San Bernardino

Die Situation mit dem Smartphone erinnert an jene des San-Bernardino-Attentats. Das FBI versuchte Apple vor Gericht dazu zu zwingen, das iPhone 5C des Mörders zu entsperren. Schlussendlich zahlte das FBI angeblich 1,3 Millionen US-Dollar, damit ein externes Unternehmen das Gerät entsperrte. Vermutlich wurde dafür ein Exploit in iOS genutzt, den Apple zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte oder noch nicht gepatcht hatte.

Auf dem iPhone 5C sollen keine verwertbaren Informationen gefunden worden sein. US-Medien hatten im Nachhinein das FBI geklagt, um herauszufinden, wer und mit welcher Methode das Smartphone geknackt wurde - vergeblich.

Datenschutzaktivisten befürchten nun, dass der aktuelle Fall die Diskussion neu entfachen wird und erneut versucht werden könnte, Hersteller zum Entsperren ihrer Geräte zu zwingen.

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