findery
findery
© Screenshot

Social Media

Findery: Persönliche Notizen schmücken Google Maps

Nach dem Erfolg der Fotocommunity Flickr hat deren Co-Gründerin Caterina Fake mit Findery eine neue Plattform auf die Beine gestellt. Bei Findery dreht sich nicht wie bei anderen sozialen Netzwerken alles um die persönlichen Profile der Nutzer und deren Inhalte. Vielmehr geht es um auf der Welt verstreute Notizen, die an unterschiedlichen Orten abgelegt werden. Statt Selbstdarstellung steht das Entdecken von neuen Orten – oder neuer Facetten altbekannter Plätze – im Vordergrund. Laut der Gründerin gelten neugierige und aufgeschlossene Menschen als Hauptzielgruppe der Plattform. Auch Reisende, Entdecker und Abenteurer seien laut Fake herzlich Willkommen.

Teilen von Erinnerungen
Wie ihr die Idee zu Findery eingefallen sei, verrät Fake der futurezone: „Ich war mit meiner Tochter in den Wäldern Nordkaliforniens campen und wir sind in einem Ring von Mammutbäumen eingeschlafen. Das war ein schöner Moment für mich und ich wollte die Stelle kennzeichnen, an der das passiert ist. Damit ich eine bleibende Erinnerung habe und meine Tochter den Ort auch in Zukunft wieder finden kann, habe ich nicht einfach unsere Initialen in einen Baumstamm geschnitzt. Die für mich naheliegende Lösung war, eine digitale Notiz an diesem Ort zu hinterlassen.“

findery
Weltweit Notizen hinterlassen
Notizen können einfach im Stadtzentrum oder punktgenau an konkreten Adressen abgelegt werden. Neben einem Titel und dem eigentlichen Text der Notiz kann ebenso ein Foto oder ein Video beigefügt werden. Die Notizen können einerseits mit bestimmten Tags kategorisiert und weiters in sogenannten Sets abgelegt werden. Diese kann jeder Nutzer selbst erstellen und dort zu einem bestimmten Thema Notizen an unterschiedlichen Orten vereinen. Bereits bestehende Sets sind beispielsweise „Caterina’s Eateries“, in dem die Findery-Gründerin ihre Lieblingsrestaurants empfiehlt, „That Old Tree“ eines schwedischen Users, der einen Baum zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten immer wieder aus derselben Perspektive fotografiert oder die „Crime Report“-Sets von User Crime Relay, in denen Notizen über Verbrechen gesammelt werden und viele mehr.

Um nicht immer nach bestimmten Orten suchen zu müssen, können Findery-Nutzer auch anderen Nutzern oder einzelnen Sets folgen. Kommentare zu Notizen sind ebenso möglich, wie mittels Klick auf ein Herz anzugeben, dass einem eine Notiz gefällt. Weiters kann jene Notiz öffentlich oder nur mit einem ausgewählten Kreis an Personen geteilt werden.

findery
Challenge of the Day
Prominent auf der Startseite ist jeden Tag eine andere Notiz hervorgehoben platziert. Eine andere Besonderheit ist die „Challenge of the day“. Dabei wird täglich ein neues Thema samt dazugehörigem Schlagwort angekündigt. Die Nutzer werden dazu aufgerufen, vom Thema inspirierte Notizen zu posten und entsprechend zu taggen. Die Themen dafür reichen von „I was robbed!“, „Dinosaurs“, „Sleeping in Unfamiliar Places“ über „Sunset“, „Freedom“ und „Pets“ bis hin zu „Extreme Weather“.

Verbreitung USA & Österreich
Fake berichtete der futurezone auch über das fruchtbare Umfeld für die Gründung von Start-Ups, in dem Findery entstanden ist: „Flickr haben wir vor fast 10 Jahren in Vancouver gegründet. Die Stadt hat bei weitem keine so große Tech-Community wie San Francisco, wo wir mit Findery durchstarten.“ Es sei gut möglich gewesen, Geld zu beschaffen und ein Team für den Aufbau von Findery zu rekrutieren, freut sich die Geschäftsführerin.

San Francisco, wo Findery seinen Firmensitz hat, ist bereits mit Notizen zugepflastert. Dass die Plattform auch in anderen Teilen der USA bereits weit verbreitet ist, zeigt der Blick auf andere Städte. Philadelphia, das mit mehr als 1.500.000 Einwohnern etwas unter der Bevölkerungszahl von Wien liegt, hat bereits unverkennbar mehr Notizen als Österreichs Hauptstadt. Noch deutlicher fällt der Unterschied zwischen den USA und Österreich auf, wenn man Linz mit der in etwa gleich großen Stadt Salt Lake City vergleicht. In Linz ist momentan nur eine einzige öffentliche Notiz zu finden, während Salt Lake City zahlreiche Einträge verschiedener Nutzer verzeichnen kann.

Fake sieht Findery dennoch jetzt schon als internationales Produkt mit Nutzern aus der ganzen Welt, auch aus Österreich. Man plane laut Fake, Findery in verschiedene Landessprachen zu übersetzen, „auch wenn das nicht sofort geschehen wird. Zuerst wollen wir eine Userbase aufbauen und die App entwickeln“. Zuerst soll laut Angaben der Start-Up-Gründerin eine iOS-App angeboten werden. Wenn diese verfügbar sei, werde auch an einer Android-App gearbeitet.

Findery University
Mit dem Projekt Findery University möchte das Team um Fake das soziale Netzwerk auch als nützliche Plattform für Schüler und Studenten, Lehrende und alle, die lebenslang lernen wollen, bereitstellen. Zu fünf vorgeschlagenen Themen und beliebigen weiteren können Notizen hinterlassen werden, die mit „finderyU“ getaggt werden. Aus den Notizen anderer kann man lernen und selbst sein Wissen teilen. Zu den vordefinierten Themen gehören unter anderem der amerikanische Bürgerkrieg, lokale Lebensmittel und das Zeichnen von Skizzen. Findery University wird von den Nutzern erst spärlich verwendet.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Katharina Liedl

mehr lesen

Kommentare