HADOPI

Frankreich: Datenleck bei Urheberrechtsschützer

Das französische Three-Strikes-Verfahren Verfahren wird mithilfe des privaten Unternehmens TMG betrieben, das die IP-Adressen von vermeintlichen Urheberrechtsverletzern dokumentiert und an die Behörden weiterleitet. Wie Ars Technica berichtet, wurde bei diesem Unternehmen nun ein umfassendes Datenleck festgestellt, weswegen die Behörde Hadopi die Zusammenarbeit mit TMG vorübergehend aussetzte.

Die Schwachstelle auf den Servern von TMG wurde von einem französischen Journalisten entdeckt, der unter anderem aufgezeichnete IP-Adressen auslesen konnte. Das Problem dürfte heikel sein, da der Leiter der französischen Antipiraterie-Agentur Hadopi über Twitter bekanntgab, dass die Regierung temporär nicht mit TMG zusammenarbeiten werde. TMG ist das einzige Unternehmen, das entsprechende IP-Adressen für die Behörde sammelt. Da das aktuell nicht möglich ist, dürfte nun das gesamte Programm zum Stillstand gekommen sein.

Verwarnungen und Netzsperren
Das Three-Strikes-Verfahren im Rahmen des HADOPI-Gesetzes basiert auf einer dreiteiligen Verwarnungskette. Nutzern, denen Urheberrechtsverletzungen in Online-Tauschbörsen angelastet werden, erhalten Verwarnungen und können danach mit einer Netzsperre oder Geldstrafen belegt werden.

Die Sicherheitslücke gibt Gegnern des französischen Programmes zum Urheberrechtsschutz abermals Zündstoff. Besonders heikel ist die Tatsache, dass Frankreich im Rahmen der Maßnahmen zum Urheberrechtsschutz seine Bürger darauf hingewiesen hat, dass jeder seine Internet-Verbindung angemessen schützen müsse. Das Argument, dass ein Nachbar das ungeschützte drahtlose Netzwerk nutzte zähle nicht mehr, so die französische Regierung.

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