Google-Daten: So viel weniger waren Österreicher unterwegs
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Um Ländern bei der Durchsetzung ihrer Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu helfen, hat Google am Freitag Daten veröffentlicht, die zeigen wie sich die Corona-Krise auf das öffentliche Leben und den Alltag der Bürger weltweit auswirkt. Auch für Österreich wurde ein solcher Community Mobility Report erstellt.
Wie aber haben die Ausgangsbeschränkungen das Verhalten der Bevölkerung in den vergangenen Wochen geändert? Über das ganze Land gerechnet haben sich laut den Google Daten 87 Prozent weniger Leute an Orten wie Einkaufszentren, Cafes, Kinos und Restaurants aufgehalten. Viele dieser Orte sind seit Mitte März in Österreich auch geschlossen.
Anstieg in Supermärkten vor Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen
In Supermärkten, Lebensmittelgeschäften, Drogeriemärkten und Apotheken ist laut Google die Frequenz um 64 Prozent zurückgegangen. Rund um das Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen Mitte März weisen die Google Daten allerdings einen Anstieg von über 40 Prozent an diesen Orten aus.
Parks mit minus 43 Prozent
In öffentlichen Parks und Gärten betrug der Rückgang der Besucherfrequenz österreichweit 43 Prozent. Am vergangenen Wochenende, an dem es fast landesweit sonniges, warmes Wetter gab, waren es allerdings nur mehr minus 20 Prozent. In Wien näherte sich an diesen Tagen die Besucherfrequenz den Durchschnittswerten der Vor-Corona-Zeit an, im Burgenland, Nieder- und Oberösterreich lag sie darüber.
Starke Rückgänge bei Öffis
Starke Rückgänge von über 70 Prozent verzeichneten auch U-Bahn-Stationen, Bushaltestellen und Bahnhöfe. Im Burgenland und Kärnten waren die Rückgänge mit 43 bzw. 59 Prozent dabei im Bundesländervergleich am geringsten, in Tirol mit 85 Prozent am höchsten. Die Rückgänge in Wien liegen mit 71 Prozent nur geringfügig über dem Bundesschnitt.
51 Prozent Rückgang an Arbeitsstätten
An den Arbeitsplätzen der Österreicher weisen die Google-Daten einen Rückgang von 51 Prozent aus. Die stärksten Rückgänge wurden dabei in Salzburg (59 Prozent) und Tirol (65 Prozent) verzeichnet, am geringsten waren sie in Niederösterreich mit 45 Prozent.
An Wohnorten weisen die Google-Daten für den Zeitraum von 16. Februar bis zum 29. März eine Frequenzzunahme von bundesweit durchschnittlich 14 Prozent aus. Am höchsten war sie mit jeweils 16 Prozent im Burgenland und Tirol.
Anonymisierte Nutzerdaten
In den Google-Berichten wurden anonymisierte Daten von Nutzern zusammengefasst, die in ihren Google-Accounts den Standortverlauf aktiviert haben. Dabei werden Orte, die mit mobilen Geräten aufgesucht werden, gespeichert, auch wenn gerade kein Google-Dienst genutzt wird. Die Daten wurden nur als prozentuale Angabe geteilt. Daten, von denen auf einzelne Personen geschlossen werden könnte, wurden laut dem Unternehmen nicht veröffentlicht. Als Vergleichswerte für die prozentuellen Angaben der Frequenzdichte an den jeweiligen Orten wurde der Medianwert der fünf Wochen zwischen dem 3. Jänner und 6. Februar herangezogen.
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