Kritik

Google übergab Daten von Wikileaks-Mitarbeitern an FBI

In einem Schreiben an Google-Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt hat sich Wikileaks als „erstaunt und verstört“ darüber gezeigt, dass der Konzern über zweieinhalb Jahre gewartet hat, um die Gruppierung darüber zu informieren, dass Daten an das Federal Bureau of Investigation (FBI) weitergeleitet wurden. Google hat Wikileaks laut einem Bericht im Guardian am 24. Dezember darüber in Kenntnis gesetzt, dass im April 2012 unter anderem E-Mails und IP-Adressen von drei Mitarbeitern an die US-Regierung übermittelt wurden. Laut Google konnte Wikileaks nicht früher informiert werden, da der Suchmaschinenkonzern einer gesetzlichen Schweigeklausel unterlag. Ob die Schweigeklausel nun aufgehoben wurde, gab Google jedoch nicht an.

Von der Datenweitergabe betroffen seien laut den Berichten die Wikileaks-Sprecherin Sarah Harrison und die beiden Redakteure Kristinn Hrafnsson und Joseph Farrell. In einem Interview mit dem deutschen TV-Sender NDR bestätigte Harrison die entsprechenden Geschehnisse und sagte, "es gäbe keinerlei Hinweis darauf, dass Google auch nur versucht hat, etwas gegen die Nachrichtensperre zu unternehmen“. Unklar sei demnach auch, ob die Datenweitergabe eine einmalige Sache war, ob es weitere gegeben hat, oder ob dem FBI dauerhafter Zugang zu den Accounts der Wikileaks-Mitarbeiter gewährt wurde. Den genauen Verlauf wisse man laut Harrison derzeit nicht.

Google wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern und gab auf Anfrage mehrerer Medien lediglich an, keine Einzelfälle zu kommentieren.

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