Hacker stehlen 440.000 Taylor-Swift-Tickets
Im Mai gab es einen großangelegten Cyberangriff auf die Ticketmaster. Dahinter steckte die Hackergruppe ShinyHunters, die daraufhin Millionen an Daten von Ticketmaster-Kunden im Darkweb zum Kauf anbot. Die tatsächlichen Ausmaße des Hacks dürften allerdings noch größer sein als bisher bekannt. Über eine Hacker-Plattform namens Breach Forums wandte sich die kriminelle Gruppe nun mit neuen Details über ihren Hack wieder an die Öffentlichkeit, berichtet die Cybersecurity-Plattform Hackread.
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Tickets im Wert von 22 Milliarden Dollar
ShinyHunters verkündeten, dass sie 440.000 Tickets für Taylor-Swift-Konzerte gestohlen haben. Mit einem ironischen Seitenhieb, der auf den Schweregrad ihres Hacks aufmerksam soll, meinten die Hacker, dass Taylor Swift statt in Konzertsälen „nun vor dem US-Kongress performen“ würde. Ihren Beitrag veröffentlichten die Hacker am 4. Juli. An jenem Tag, an dem die Amerikaner die Feierlichkeiten anlässlich ihrer Unabhängigkeit begehen – der wohl wichtigste Feiertag in den USA.
Laut den Hackern habe man mit der Veröffentlichung dieser Details bisher absichtlich noch gewartet. Der Grund dafür sei, dass man mit Live Nation Entertainment, der Mutterfirma von Ticketmaster, zunächst einen Deal ausgehandelt habe, das tatsächliche Ausmaß des Hacks geheim zu halten. Dafür hätten sie 1 Mio. Dollar an Schweigegeld erhalten. Nach weiteren Überlegungen seien sie dann jedoch zu dem Schluss gekommen, dass sie mehr Geld dafür wollten. Deshalb erhöhten sie ihre Forderung auf 8 Mio. Dollar. Darauf ist Live Nation offenbar nicht mehr eingestiegen.
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Massiver Schaden
Der Diebstahl der Taylor-Swift-Tickets ist nicht alles: Außerdem haben sie noch 30 Mio. weitere Tickets für andere Events gestohlen, die insgesamt über 4 Mrd. US-Dollar wert sind. Dazu kommen wertvolle Nutzerdaten wie E-Mail-Adressen und Kreditkartendaten von rund 400 Millionen Personen.
Bisher war nicht bekannt, dass die Hacker außer Nutzerdaten auch tatsächliche Tickets für Events gestohlen hatten. Es ist davon auszugehen, dass Ticketmaster die betroffenen Tickets deaktivieren und neu ausstellen muss, sofern es sich um bereits verkaufte Karten handelt.
Das Management dieser Krise dürften für das Unternehmen allerdings trotzdem immens hohe Kosten bedeuten. Auch Entschädigungszahlungen und Bußgelder sind vorstellbar. Neben dem finanziellen Schaden hat Ticketmaster dadurch auch einen erheblichen Image-Schaden erlitten.
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