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Microsoft warnt Kunden, dass russische Hacker ihre Mails gestohlen haben

Russische Hacker haben Anfang des Jahres die Systeme von Microsoft gehackt. Dabei verschafften sie sich auch Zugriff auf die E-Mails von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und konnten Nachrichten von Kundinnen und Kunden stehlen.

"In dieser Woche setzen wir die Benachrichtigungen an Kunden fort, die mit Microsoft-Firmen-E-Mail-Konten korrespondiert haben, die vom Bedrohungsakteur Midnight Blizzard exportiert wurden", sagte ein Sprecher von Microsoft laut Reuters in einer per E-Mail versendeten Erklärung.

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Berüchtigte russische Hackergruppe

Midnight Blizzard wird von Cybersecurity-Forschern auch als APT29 oder "Cozy Bear" bezeichnet und wird mit russischen Geheimdiensten in Verbindung gebracht. Die Gruppe soll unter anderem für die Einflussnahme auf den US-Wahlkampf 2016 zugunsten von Donald Trump verantwortlich sein. Die russische Regierung hat auf die Vorwürfe des Hackings gegen Microsoft bisher nicht reagiert.

Microsoft teilte weiters mit, dass es die kompromittierten E-Mails auch mit seinen Kunden teile. Das Unternehmen machte jedoch keine Angaben darüber, wie viele Kundinnen und Kunden betroffen waren oder wie viele E-Mails möglicherweise gestohlen wurden. Die Mitteilung soll den Betroffenen mehr Details liefern. "Wir sind bestrebt, Informationen mit unseren Kunden zu teilen, während unsere Ermittlungen fortgesetzt werden", so der Microsoft-Sprecher.

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Skepsis über Microsofts Systemsicherheit

Im Jänner hatte der weltgrößte Softwareanbieter erklärt, dass Midnight Blizzard "einen sehr kleinen Prozentsatz" der Firmen-E-Mail-Konten des Unternehmens eingesehen habe. 4 Monate später gab Microsoft bekannt, dass die Hacker weiter versuchten einzudringen. Das alarmierte Sicherheitsexperten und -expertinnen, da die Systeme über einen so langen Zeitraum angreifbar blieben.

Diese Angriffe und ein chinesischer Hack im vergangenen Jahr waren Anlass für eine Anhörung im Kongress Anfang des Monats. Das Unternehmen arbeite an einer Überarbeitung seiner Sicherheitspraktiken, erklärte Microsoft-Präsident Brad Smith.

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