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Harlem Shake Hype voll in Fahrt

"Geh zur Seite, Psy, Zeit für den Harlem Shake", betitelt Channel 4 News seinen Artikel zum neuen Phänomen. Die YouTube-Gemeinde zeigt in den letzten Tagen eindrucksvoll, dass der südkoreanische Hit "Gangnam Style" ausgedient hat und ein neuer weltweiter Trend her muss. "Harlem Shake" lädt durch seine einfache Realisierbarkeit und den sichtbaren Spaß, den die Teilnehmer daran zu haben scheinen, zum schnellen Mitmachen ein.

Einfacher Aufbau, Millionen Views
Der Aufbau ist folgender: Als Musikstück wird "Harlem Shake" des US-amerikanischen DJs Baauer gespielt. Zu den ersten 15 Sekunden des Tracks tanzt eine Person mit einer Maske oder sonstiger Kopfbedeckung alleine, während Personen rund um ihn herum normalen Tätigkeiten nachgehen oder still dasitzen. Mit dem Bass-Einsatz folgt ein Schnitt, die ganze Personenmenge tanzt, windet und krümmt sich plötzlich im Raum, teilweise in verrückten Outfits, kopfüber oder nackt - "going crazy" im witzigen Sinn.

Die Kameraeinstellung bleibt fixiert, nach 31 Sekunden ist Schluss. Im Gegensatz zum "Gangnam Style"-spezifischen Tanz gibt es bei "Harlem Shake" kaum wiederkehrende Bewegungen. Vor allem in der zweiten Videophase herrscht völlige Bewegungsfreiheit.

Welche Beliebtheit der neue Trend erreicht, kann man an den Zugriffszahlen der YouTube-Videos erkennen. Mehrere Millionen Views innerhalb einer Woche sind keine Seltenheit.

Versionen-Vielfalt
Anfang Februar sind die ersten "Harlem Shake"-Videos auf YouTube aufgetaucht, zu diesem Zeitpunkt noch nach einzelnen Versionen ("v1", "v2" etc.) benannt. Schon nach wenigen Tagen sind die Versionen nicht mehr zählbar. Nachahmer gibt es rund um den Globus und in den unmöglichsten Settings. Die Norwegische Armee macht mit, Feuerwehrleute, ein Schwimm-Team macht den "Harlem Shake" unter Wasser, Charlie Brown und die Peanuts tun es, Großmütter, die Nintendo-Helden Super Mario und Luigi, der US-Rapper T Pain und viele mehr. Auch in Österreich ist der Hype angekommen. Das Team von Samsung Österreich zeigt im nagelneuen Büro, dass man den Ernst des Arbeitsalltags mit einer gemeinschaftlichen Aktion schnell vergessen kann.

Die Ursprünge
Ursprünglich handelte es sich bei "Harlem Shake" um eine Art betrunken wirkenden Tanzstil, der Anfang der 80er-Jahre im New Yorker Stadtteil Harlem aufkam. Laut Wikipedia hörte der Urheber des Tanzes, der auch "Albee" genannt wurde auf den Namen Al B. Der Mann führte die Tanzbewegungen offenbar darauf zurück, dass auch Mumien im alten Ägypten so getanzt haben, da sie sich durch die Bandagen nicht richtig bewegen konnten. Die kulturell hochwertigere Erklärung sieht den äthiopischen Tanz "Eskista" als Vorfahr des "Harlem Shake".

Auftrieb für ganzes Musik-Genre
Die moderne Version des "Harlem Shake" ist Ausdruck einer gerade aufkommenden Richtung in der elektronischen Musik namens "Trap". Laut The Atlantic Wire wird "Trap" als Mischung aus schweren Bässen und Rap-Samples beschrieben. Der Stil existiert eigentlich schon seit mehreren Jahren, doch erst jetzt wird ihm eine ähnliche Durchschlagskraft wie zuletzt der Musikrichtung "Dubstep" prophezeit. "Harlem Shake"-Interpret Baauer wird als einer der Vorreiter des neuen Genres gesehen.

Baauer kommt nach Wien
Der Musiklieferant zum "Harlem Shake" Hype kommt im Übrigen bald nach Wien. Am Freitag, den 22. Februar wird Baauer im Flex auflegen. Wer sich mit "Trap" vertraut machen will, muss mit 12 Euro Eintritt im Vorverkauf und 15 Euro an der Abendkassa rechnen.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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