© © Naturfreunde Österreich / Alfred Leitgeb

Apps

Herrliche Berge, sonnige Höhen, nützliche Apps

"Viele Apps können tatsächlich für mehr Sicherheit im Gebirge beitragen. In Notsituationen können beispielsweise die Koordinaten automatisch übermittelt werden. Auch Navigation oder Wetterwarnungen können helfen, brentzlige Situationen zu vermeiden", sagt Mario Zott vom österreichischen Alpenverein. Andere Apps sind eher der Sparte Unterhaltung zuzuordnen.

Von der Identifizierung umliegenden Berggipfel, Pflanzen und Tiere bis zum Überlebenstrainer ist für jeden Geschmack etwas dabei. Einige Punkte sollten beim Einsatz von Apps im Gebirge grundsätzlich beachtet werden. Die meisten Anwendungen saugen kräftig Energie aus dem Akku. Gerade wenn der Empfang im Gebirge zu wünschen übrig lässt, kann die höhere Sendeleistung schnell zu leeren Stromspeichern führen.

Kostenfalle Alpen-App
Zwar bieten viele Apps Offline-Funktionalität, bei Möglichkeit wird aber doch meist eine Datenverbindung hergestellt. Einige Angebote sind ohne Verbindung zum Internet überhaupt nicht wahrzunehmen, was sie im Alpenraum oft unbrauchbar macht. Falls doch ausreichende Signalstärke vorhanden ist, müssen Wanderer Bedenken, dass in grenznahen Gebieten oft das Mobilfunknetz aus dem Nachbarland stärker sein kann.

Eine Datenübertragung über einen ausländischen Provider kann schnell ziemlich teuer werden. Daher sollte vor Wanderungen im Grenzgebiet unbedingt geprüft werden, ob das Datenroaming deaktiviert ist. Ansonsten steht der Nutzung von Smartphones aber auch im Hochgebirge nichts im Wege. Die futurezone stellt einige interessante Einsatzgebiete für Smartphone-Anwendungen bei Wanderungen vor:

Kombi-App der Naturfreunde
Die Naturfreunde Österreich bieten ihr Tourenportal als App für iPhone und Android an. Die Anwendung bietet Wanderern ein Paket aus verschiedenen Funktionen. Neben umfangreicher Tourenplanung sind auch eine Notruf-Funktion und eine Bergwetterprognose im Angebot enthalten. Durch die Kombination mehrerer Dienste können sich Alpinisten die Anschaffung einiger anderer Applikationen ersparen. Die App kostet 79 Cent für Android und 89 Cent für iOS.

Alpenverein zum Mitnehmen
Die Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol haben das Touren-Portal Alpenvereinaktiv.com aufgebaut. Dazu gibt es eine kostenlose App, die für Android und iOS verfügbar ist. Die Anwendung ermöglicht die Navigation im Gebirge per GPS, das Absetzen von Notrufen, das Speichern von Wanderrouten sowie das Abrufen von Wetterinfos. Die Alpenvereins-App versucht, alle Bedürfnisse abzudecken.

Mit Bergwissen überzeugen
Salzburg Research hat mit Peak.ar eine Gratis-App entwickelt, die es geografisch unerfahrenen Gebirgsfans ermöglicht, ihre Freunde mit Kenntnis der umliegenden Berggipfel zu beeindrucken. Beim Schwenken mit der Kamera über das Bergpanorama werden die Gipfelnamen eingeblendet. Erhältlich für Android und iOS.

Pilze korrekt erkennen
Der Pilzführer Pro ist für rund zehn Euro in den Online-Läden von Google und Apple erhältlich. Eine Demoversion gibt es kostenlos. Die Anwendung ermöglicht die Bestimmung von 300 Pilzsorten anhand verschiedener Kriterien. Die Anzahl der Möglichkeiten wird durch die Eingabe von Merkmalen reduziert, Fotos erledigen den Rest.

Pflanzen sicher bestimmen
„Die bunte Welt der Alpenblumen" ist eine App, die es Smartphone-Nutzern ermöglicht, die Flora auf Wanderungen zu bestimmen. Ab 3,70 Euro ist die Anwendung für Android oder iOS zu haben. Anhand des Blütemonats, der Farbe und der Form der Blüten wird die Auswahl eingegrenzt, mittels Fotos erfolgt die Bestimmung.

Wurzeln essen und Bären ärgern
Für Hartgesottene gibt es eine Reihe von Apps, die beim Überleben in der Gebirgswelt helfen, wenn es keine Aussicht auf einen Schlafplatz gibt. Der „Army Survival Guide“ für Android bietet kostenlos bebilderte Anleitungen zum Feuermachen, Brüche schienen oder Wasser finden. Für iOS gibt es die App auch, dort kostet sie aber.

Sternenhimmel erkunden
Im Gebirge, weit weg von der Lichtverschmutzung der Zivilisation, präsentiert sich der Sternenhimmel von seiner schönsten Seite. Mit der kostenlosen Android-App Google „Sky Map" gelingt es, Sterne und Sternbilder zu identifizieren. Für iOS sind im Appstore vergleichbare Anwendungen verfügbar.

Fortschritt aufzeichnen
„Runtastic" ist eine App, die es Sportlern erlaubt, Bewegungen über GPS aufzuzeichnen und zu speichern. Das funktioniert auch beim Wandern. Die App ist kostenlos für Android und iOS erhältlich, für die Pro-Version werden fünf Euro fällig. Die App misst die zurückgelegte Distanz inklusive Höhenprofil.

Trockenen Fußes ins Tal
Unwetter können Wanderer im Gebirge überraschen. Der „Regen-Alarm" ist eine App, die dem vorbeugen soll. Mittels Auswertung von Wetterradarbildern wird eine Prognose für den Aufenthaltsort erstellt und im Falle von anrückenden Niederschlägen eine Warnung ausgegeben. Die Basis-App ist gratis für iOS und Android.

Nicht immer der Nase nach
Wer auf Karten verzichtet und auf traditionelle Weise navigiert, kann sich eine Kompass-App aufs Smartphone laden. Auch die Firma „runtastic" stellt eine solche her, die in der Grund-Version kostenlos für iOS und Android erhältlich ist. Neben dem Kompass bietet der Höhenmesser Daten zu Wind, Temperatur und Seehöhe.

Schnelle Hilfe in misslichen Lagen
Sowohl für iPhone als auch für iOS gibt es Apps, die im Notfall per Knopfdruck Kontakt zu Behörden aufnehmen. Einige der Apps sind nur lokal verwendbar. „Bergrettung Tirol" stellt bei einer Notsituation in den Tiroler Bergen eine Verbindung zur Bergrettung her und übermittelt die GPS-Koordinaten.

Neben den genannten Beispielen gibt es zahlreiche weitere Anwendungen, die im Gebirge hilfreich sein können. Zudem gibt es natürlich für alle Betriebssysteme auch Alternativen zu den genannten Apps.

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Markus Keßler

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