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Indien startet ersten eigenen Flugzeugträger

Indien hat am Freitag seinen ersten eigenen Flugzeugträger in Dienst gestellt. Damit will die Nation der immer größer werdenden Flotte Chinas Paroli bieten. 

Der Flugzeugträger heißt INS Vikrant, abgeleitet vom Sanskrit-Wort für “mächtig” und “tapfer”. Das Schiff ist Indiens dritter Flugzeugträger und Nachfolger der INS Vikramaditya, die 2004 von Russland gekauft wurde und noch aus der Sowjetzeit stammt. Bis 1997 nutzte Indien einen Flugzeugträger aus britischer Fertigung, der ebenfalls den Namen Vikrant trug.

Eigenbau aus Indien

Der neue 262 Meter lange Flugzeugträger wurde von der indischen Marine designt und in der Werft Kochi in Südindien gebaut. Indiens Premier Narendra Modi unterstreicht die Bedeutung des Kriegsschiffs, immerhin sei Indien eine der wenigen Nationen, die einen im eigenen Land gebauten Flugzeugträger hätten.

INS Vikrant

Die INS Vikrant ist Indiens größtes Kriegsschiff, 30 Flugzeuge inklusive Helikopter finden auf dem Träger Platz. Außerdem fasst das Schiff bis zu 1.600 Personen. Ende 2023 sollen alle Tests rund um den 47.400 Tonnen schweren Kreuzer abgeschlossen sein. Bis dahin werden etwa Landeübungen mit dem in Russland gefertigten MiG-29K-Kampfjet durchgeführt.

Neue Kampfjets in Planung

In Zukunft soll die INS Vikrant aber mit 2 Dutzend neuen Kampfjets ausgerüstet werden. Infrage kommen die Rafale-M aus Frankreich oder die F/A-18 Block III Super Hornet vom amerikanischen Hersteller Boeing.

Die Kosten für den Flugzeugträger explodierten in den letzten Jahren regelrecht. Das auf 500 Millionen US-Dollar angesetzte Projekt kostete nach sechsjährige Verspätung schlussendlich 3 Milliarden Dollar.

China breitet sich immer weiter aus

Indien nimmt unter anderem so viel Geld in die Hand, um seine Präsenz im Indischen Ozean und im Pazifik zu erhöhen. In den letzten Jahren breitete sich China immer weiter aus, erst im August legte ein Militärschiff in einem von China gebauten Hafen in Sri Lanka an. Peking gab dabei Forschungszwecke an, Indien vermutet dahinter aber eine Spionage- und Überwachungsaktion.

Die chinesische Marine hat ihre Flotte in den letzten 10 Jahren deutlich modernisiert. Sie enthält 355 Kriegsschiffe, inklusive U-Boote. Bis 2030 soll die Flotte auf 460 Stück ausgeweitet werden. Indiens Flotte ist mit 2 Flugzeugträgern, 10 Zerstörern, 12 Fregatten und 20 Korvetten deutlich kleiner.

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