Bot-Sicht von Parlamentariern und Mobilgeräten

So sieht der Bot von "The Flemish Scrolls" die flämischen Parlamentarier und ihre Mobilgeräte

© The Flemish Scrolls

Digital Life

KI-Bot rügt Parlamentarier, die sich vom Handy ablenken lassen

Die Mitglieder des Parlaments der flämischen Region in Belgien werden künftig genauer darauf achten müssen, welchen Eindruck von ihrer Konzentrationsfähigkeit bei Sitzungen sie hinterlassen. Der Künstler Dries Depoorter hat nämlich ein Projekt gestartet, bei dem Parlamentarier*innen, die allzu oft auf ihr Handy schauen, öffentlich bloßgestellt werden - und zwar mittels Automatismus.

Analyse von Livestreams

Depoorter verwendet einen Bot, der dank maschinellem Lernen das Geschehen im flämischen Parlament interpretiert. Die Sitzungen werden per YouTube live übertragen. Die Software erkennt die Gesichter der Parlamentsmitglieder und es erkennt die Geräte, mit denen sie arbeiten. Wenn ein abgelenkter Politiker oder eine abgelenkte Politikerin erkannt wird, wird automatisch ein Posting bei Twitter und Instagram abgesetzt. Die betroffene Person wird dabei getaggt.

"Bitte konzentrier dich!"

Die ganze Aktion wurde The Flemish Scrollers getauft. Ein eigenes Twitter- und Instagram-Profil mit der Bezeichnung setzt dann in der Praxis etwa Postings ab wie: "Lieber abgelenkter Jan Jambon, bitte konzentrier dich!" Ministerpräsident Jambon fiel in der Vergangenheit bereits unrühmlich auf, weil er dabei erwischt wurde, wie er während einer Debatte "Angry Birds" auf seinem Smartphone spielte. Der Vorfall könnte Depoorter als Inspiration gedient haben.

Dazulernen in Sitzungspausen

Wie Mashable berichtet, verfolgt der mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Bot jede Parlamentssitzung. Läuft gerade keine, werden Aufzeichnungen vergangener Sitzungen herangezogen, um die selbstlernende Software weiter zu verbessern.

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